Ausnahmesportlerin Laura Dahlmeier war eine der erfolgreichsten Biathletinnen. Zwei Gold- und eine Bronzemedaille gewann sie bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang 2018, einmal wurde sie Weltcup-Gesamtsiegerin und siebenmal Weltmeisterin im Biathlon.
Im Mai 2019 gab sie ihr Karriereende bekannt. „Es ist Zeit Servus zu sagen“ beginnt sie ihren Abschieds-Post auf ihrer Website. „Ich habe viel nachgedacht und bin jetzt zu dem endgültigen Entschluss gekommen, dass ich meine Biathlonkarriere beende. Meine Entscheidung fällt mir wirklich nicht leicht und mein endgültiger Entschluss durfte nun schon länger reifen. Aber ich merke, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für mich gekommen ist.“
Weiter schreibt sie: „Heute bin ich an dem Punkt, an dem ich nicht weiß, was genau ich mir für ein Ziel vornehmen sollte, geschweige denn, ob es mir überhaupt wieder gelingen könnte. Allein dieses Gefühl zeigt mir, dass ich nicht mehr hundertprozentig davon überzeugt bin, Biathlon auf absolutem Spitzenniveau betreiben zu wollen. Meine Eltern gaben mir mit auf den Weg: „Mache etwas ganz oder gar nicht!“
„Ich denke, das Leben besteht noch aus so viel mehr, als nur aus Leistungssport. Und ich bin jetzt bereit, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Ich freue mich auf die kommende Zeit, neue Blickwinkel, Herausforderungen und viele Erlebnisse rund um den Globus.“
Auch auf Social Media, postete Dahlmeier emotionale Worte.
Zwei olympische Goldmedaillen hat Laura Dahlmeier gewonnen, einmal wurde sie Gesamtweltcup-Sieger im Biathlon. Doch in der Weltcup-Saison 2018/19 musste sie erst einmal kürzertreten: Sechs Wochen vor dem Saisonstart im Biathlon-Weltcup musste sie aus gesundheitlichen Gründen eine Zwangspause einlegen. „Aktuell fühle ich mich einfach nicht so, wie es notwendig ist, um professionell trainieren zu können. Ich muss jetzt einfach auf meinen Körper hören und - wie man so schön sagt - Luft ran lassen“, sagte Dahlmeier.
Zu Beginn des Jahres 2018 hat Laura Dahlmeier noch für Furore gesorgt. Bei den Olympischen Winterspielen hat sie gleich im ersten Rennen in Pyeongchang Gold gewonnen. Dahlmeier gewann den Sprint über 7,5 Kilometer vor Marte Olsbu (Norwegen) und Veroinjka Vitkova (Tschechien).
Es ist das erste Olympia-Gold und damit der größte Erfolg in der Karriere der siebenmaligen Weltmeisterin im Biathlon. Doch es kam noch besser: Im zweiten Rennen – in der Verfolgung – legte sie nach und holte sich den zweiten Olympiasieg. Anastasiya Kuzmina aus der Slowakei wurde Zweite vor der Französin Anais Bescond, die sich Bronze sicherte.
Im Einzelrennen über 15 Kilometer reichte es zu Bronze, hinter der Schwedin Hanna Öberg und Kuzmina.
Kein Wunder, dass Dahlmeiers Medaillenläufe den ohnehin schon beliebten Biathlon in der Gunst der TV-Zuschauer weiter vorantrieb: Drei der zehn meistgesehenen Olympiawettbewerbe bei den Öffentlich-Rechtlichen waren Läufe, bei denen Dahlmeier an den Start ging.
Diese Olympia-Medaillen machten Laura Dahlmeier, die längst aus den Fußstapfen von Biathlon-Legende Magdalena Neuner herausgetreten ist, auch für Sponsoren noch einmal interessant. Dabei war die Homepage der 25-Jährigen vom SC Partenkirchen bereits durchaus mit „Partnern" gut bestückt: Insgesamt 18 Sponsoren sind dort aufgelistet, u.a. Adidas, Fischer Ski, Scott und Viessmann (Auflistung unten).
Vor dem Abflug nach Südkorea zeigte sich aber auch, dass Dahlmeier nicht nur auf Biathlon fokussiert ist:
„Für mich gibt es noch andere Dinge im Leben außer Biathlon. Ich hätte mal richtig Lust auf eine Weltreise über mehrere Monate. Ohne Termine und Trainingspläne. Sich einfach treiben lassen, ohne schlechtes Gewissen, dass man sein Stabi-Training verpasst hat", sagte sie im Interview der „Sport Bild", kurz vor dem Aufbruch nach Pyeongchang.
„Mir war schon vor Saisonbeginn bewusst, dass die fünf Goldmedaillen von der WM 2017 in Hochfilzen eine einmalige Geschichte waren", meinte Dahlmeier weiter. "So etwas wird es vielleicht nie wieder geben."
Ihr frühes Karriereende kündigte sie schon vorher an. „Ich kann es mir in jedem Fall nicht vorstellen, Biathlon ewig zu machen. So lange wie Herr Björndalen, der mit über 40 noch Erfolge feiert, werde ich es ganz sicher nicht betreiben. Ich habe danach noch ein paar andere Dinge vor", sagte sie ein anderes Mal. „Schließlich haben wir nur dieses eine Leben."
Einen Traum erfüllte sie sich bereits. Nach der vergangenen Saison gönnte sich Dahlmeier einen Südamerika-Trip in die Anden, bestieg dort mit einer Freundin den 5947 Meter hohen Alpamayo.
„Ich suche eine gewisse Herausforderung im Leben. Einfach nur Strandurlaub zu machen, wäre mir zu fad", meinte sie hinterher: „Natürlich ist das Risiko am Berg höher. Mir gibt das aber sehr viel Kraft."
Kraft holt sich Dahlmeier auch über ihre Bodenständigkeit. Sie lebt als ausgeprägter Familienmensch auch heute noch in einer Wohnung im Haus ihrer Eltern.
Erfolge:
Siebenmalige Weltmeisterin (bei der WM 2017 in Hochfilzen gewann sie zuletzt fünf von sechs möglichen Goldmedaillen), amtierende Gesamtweltcupsiegerin.
Erstes Olympia-Gold bei den Winterspielen 2018 im 7,5 Kilometer Sprint.
2017 krönte sie sich zur erfolgreichsten Biathletin der Geschichte bei einer Weltmeisterschaft, gewann die meisten WM-Medaillen in Serie und wurde zur erfolgreichste deutsche Skijägerin in der WM-Geschichte.
Social:
Instagram: über 88.500 Follower
Facebook: über 172.000 Follower
Auf Facebook und Instagram ist Dahlmeier ein echter Star bei den Fans – auch wenn sie nicht so viel von ihrem Privatleben preisgibt. Sie liebt die Natur ganz besonders und zeigt dies auch immer wieder mit Posts beeindruckender Landschaftsaufnahmen.
Manchmal verrät die bodenständige Frau auch ein kleines bisschen mehr aus ihrem Privatleben – zum Beispiel, was sie gern isst.
Ausrüster/Sponsoren:
Fischer (Ski), Viessmann (Kopfsponsor), DKB, Adidas, Kornspitz, Joka, AOK, Oneway, Osprey, Petzl, Scott, Sponser Sportfood, DKB, Zoll-Skiteam, Initiative Oberland, Bergwacht Bayern u.a.
Einnahmen:
Etwa 300.000 Euro Preisgeld fuhr Dahlmeier mit Weltcup- und WM-Erfolgen in der Saison 2016/2017 ein. Ihre geschätzten jährlichen Gesamteinnahmen belaufen sich auf rund eine Million Euro. Für ihre Olympia-Goldmedaillen erhielt Dahlmeier jeweils 20.000 Euro. Von ihren Sponsoren dürften dank Erfolgs-Prämien weitaus mehr Olympia-Einnahmen sprudeln.
Gern in den Bergen:
Laura Dahlmeier ist leidenschaftliche Bergsteigerin und klettert im IX. Schwierigkeitsgrad. Dabei hatte sie beim Klettern nicht nur schöne Erlebnisse. Beim Bergsteigen in den bayerischen Alpen zog sie sich einmal eine Knochenfraktur zu, auf dem Weg zum riesigen Elbrus im Kaukasus wurde sie sogar verhaftet.
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