Anna Veith weiß, wie man Menschen bewegt: 651.000 Fans bei Facebook, 365.000 Follower bei Instagram und 191.000 bei Twitter – Veith ist neben ihrer extrem erfolgreichen Karriere als Skirennläuferin auch ein Social-Media-Star. Kein Wunder, dass der Andrang groß ist, wenn die 29-jährige Österreicherin eine Autogrammstunde auf der ISPO Munich abhält.
Die Verbindung zur Sportindustrie ist Anna Veith äußerst wichtig. Die weltgrößte Sportmesse nutzt sie, um sich bei ihren Sponsoren zu zeigen. An den Ständen von Head und Bollé erhält Veith viele aufbauende Worte. Mitte Januar hat sie sich wieder einen Kreuzbandriss zugezogen, ihre zweite schwere Knieverletzung binnen drei Jahren.
Veith gibt sich kämpferisch. Die Krücken braucht sie schon nicht mehr, ihr rechtes Knie ist freilich noch dick geschient. „Das Wichtigste ist, dass man die Verletzung akzeptiert, damit man sich damit beschäftigen kann“, sagt sie zu ISPO.com. „Jetzt geht es für mich darum, den Fokus auf meine Gesundheit zu legen und schnell wieder gesund zu werden.“
Ihre Sportlerkarriere will Anna Veith trotz des jüngsten Rückschlags noch nicht beenden. „Im Moment beschäftige ich mich noch nicht so richtig damit, was ich nach meiner aktiven Karriere machen möchte“, sagt sie.
Frauen erobern derzeit das Sportbusiness, da wäre ein Einstieg als Sportfunktionärin doch genau das Richtige? „Ich finde es sehr wichtig, dass Sportler integriert sind, weil sie diejenigen sind, die genau wissen, wie man an die Spitze kommt“, sagt Veith zu ISPO.com: „Ich könnte mir schon vorstellen, mein Wissen, das ich über die Jahre angesammelt habe, einzubringen.“
Zuletzt hat Anna Veith mit ihrer Kritik an dem engen Terminkalender im Ski-Weltcup für Aufmerksamkeit gesorgt. Die Powerfrau aus dem Bundesland Salzburg ist dafür bekannt, beim Österreichischen Skiverband (ÖSV) auch mal Staub aufzuwirbeln.
Es gäbe jedenfalls genug zu tun. In anderen Sportarten spielt die Digitalisierung bereits eine große Rolle, das lässt sich auf der ISPO Munich 2019 gut beobachten. Der Skisport stehe jedoch erst am Anfang, meint die dreifache Weltmeisterin: „Ich glaube, dass die Digitalisierung meinen Sport noch nicht durchdrungen hat.“
Anna Veith hingegen beherrscht das Spiel mit den sozialen Netzwerken, bei Facebook hat sie 13 Mal mehr Fans als der Kanal von Österreichs alpinem Frauen-Skiteam (55.000 Fans). „Social Media ist für Sportler sehr wichtig geworden“, sagt die Ski-Olympiasiegerin.
Jedes Posting ist bares Geld wert. Als Sportlerin mit großer Reichweite „versucht man natürlich auch, in die wirtschaftliche Richtung zu denken“, sagt Veith. Durch die Vermarktung dieser Reichweite seien „in den vergangenen Jahren ganz neue Möglichkeiten entstanden“.
Wer mit ihr spricht, der merkt schnell: Anna Veith denkt nach vorne. Österreichs Skifans wären sicherlich erfreut, wenn Veith dem Skisport in ihrem Heimatland auch nach der aktiven Karriere erhalten bliebe.
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