Also ist das Filmemachen keine Option mehr für deine berufliche Zukunft?
Ich mache jetzt seit 15 Jahren immer wieder Filme und es ist teilweise ein Fulltime-Job. Und obwohl du deine ganze Zeit in das Projekt steckst, bleibt am Ende kaum etwas bis gar nichts übrig, von dem du überhaupt leben kannst. Deshalb fahren auch viele Europäer bei der FWT mit, so wie ich bis vor zwei Jahren. Hierzulande ist es der beste Weg an Sponsorendeals zu kommen bzw. den Sport professionell leben zu können, während es in Amerika ganz anders ist. Die Freerider kommen durch ihre Sponsoren, die die Fahrer bei den Filmen einkaufen, in die großen Filmproduktionen rein und können so, den Sport professionell betreiben. Von beinahe allen ist es das Ziel, irgendwann mal bei einer großen und bekannten Produktion mitzuwirken.
Hätte ich zu meiner aktiven FWT-Zeit ein Angebot bekommen von MSP oder TGR [beides sind große Produktionsfirmen von Skifilmen, Anm. d. Red.], hätte ich ganz sicher der World Tour den Rücken gekehrt, so wie bspw. auch Angel Collinson und Cody Townsend es damals getan haben, als sie ein Angebot zum Filmen bekamen. In Europa bist du ein erfolgreicher Freeride-Athlet, wenn du einen FWT-Titel hast oder vorne mitfährst, in Amerika ist der Titel ziemlich egal, dort bist du ein Superstar, wenn du in einem der großen Filme wie MSP, TGR oder Sherpas Cinema mitwirkst.
Suchst du aktuell einen Weg aus oder innerhalb der Ski-Branche?
Ich habe das Gefühl, dass ich zusätzlich etwas anderes, etwas neues machen will, und nicht nur Skifahren oder Skifilme machen. Skifahren wird natürlich immer meine große Leidenschaft bleiben, aber ich brauche neue Herausforderungen wie bspw. mein Bachelor-Studium in der Betriebswirtschaftslehre. Es braucht mehr dazu als immer nur: »Yeah, es hat geschneit, lasst uns powdern gehen«. Ich suche nach einer neuen Aufgabe, die mir auch sehr viel Spaß macht und mich in einer anderen Richtung fordert und meinen Horizont erweitert.