Du surfst die legendäre Welle „Jaws“ auf Maui – sowohl mit dem Tow-in-Board als auch durch reine Kraft des Anpaddelns. Die Bilder davon sind atemberaubend und der Respekt aus der Surfszene entsprechend groß. Aber dann sieht man dich auch auf einem Foil Board in einer kleinen Flusswelle in Österreich – ganz ohne meterhohe Wasserwände und Adrenalin. Wie passt das zusammen?
Das passt sehr gut zusammen. Auch wenn, ehrlich gesagt, nichts an den Adrenalinschub rankommt, den man in Jaws bekommt. Und ja, natürlich ist es immer wieder hart zu akzeptieren, dass dieser Flash nicht jeden Tag zu haben ist. Deshalb ist es wichtig, sich auch an den Basics erfreuen zu können, das zu genießen, fit zu bleiben und sich für den nächsten großen Tag mental und körperlich in Form zu halten.
Die Wellenreitszene hat den Ruf, durchaus skeptisch in Bezug auf Material-Innovationen oder gar Disziplin übergreifendes Denken zu sein. Ob Shortboard, SUPs oder Foilboards: Wassersportler definieren sich oft über die eigene kleine Nische...
Mir geht es hingegen vor allem darum, was ich persönlich auf einer Welle fühlen und möglich machen will – im Endeffekt bleibe ich mir da immer treu. Dementsprechend wenig Interesse habe ich daran, mir sagen zu lassen, was ich im und auf dem Wasser machen darf und was nicht. Solange man niemanden verletzt oder in Gefahr bringt, ist es voll okay, seinen ganz eigenen Ansatz von Wellenreiten zu verfolgen. Der Platz dafür ist definitiv da. Und ich lebe den Ansatz auch an Land. Bei mir passiert zwar das Meiste im Wasser, trotzdem machen mir Mountainbiking, Snowboarding und Skateboarding auch sehr viel Spaß. Die müssen sich nur oft hinten anstellen – wenn eben die Wellen gut sind.