Ein lautes Donnern ist das Letzte, was Peter Csonka hört, bevor er kentert. Bis vor wenigen Sekunden hatte er in seinem Wildwasserkajak noch alles unter Kontrolle. Dann erfasst ihn die Stromschnelle. Eine der gefährlichsten der Welt. Commercial Suicide wurde sie vor zwei Generationen von den ersten Kajak-Fahrern getauft, die hier, unterhalb der Victoria-Fälle, schon früh auf die Idee kamen, den viertgrößten Fluss Afrikas, umrahmt von den tropischen Uferwäldern Sambias, Namibias und Simbabwes, zu befahren. Wo der Sambesi ein kilometerlang sprudelndes Monster aus Weißwasser und jenen Millionen Tonnen Wasser ist, die hier jede Sekunde über die Felsen schießen. Die Wasserwalze reißt Peter unter die Oberfläche, wirbelt ihn um die eigene Achse, presst die Luft aus seinen Lungen. Peter zerrt an der Spritzdecke, versucht mit den Beinen sein Kajak zu zertrümmern. Es gelingt ihm nicht. Er weiß, dass es schlecht aussieht. Kann er sich nicht in den nächsten Sekunden befreien, ist es vorbei.