An der Seite ihres Standes hatte die Polish Outdoor Group (POG) am Montagabend Häppchen wie Quiche, Cookies und Butterbrezen auf der ISPO Munich 2020 drapiert. Sie servierte Wein in den Farben Weiß und Rot und stellte vier Stuhlreihen vor einen kleinen Freiraum, der an diesem Abend die Bühne sein sollte.
Die Bühne für einen Mann mit Mikrofon: Krzysztof Wielicki, seines Zeichens einer der ersten beiden Menschen, der den Mount Everest im Winter bestieg – gemeinsam mit Leszek Czichy. Am 17. Februar 1980 erreichten sie den Gipfel. Doch nicht nur die Besteigung feiert in diesem Jahr ein Jubiläum, auch Wielicki selbst. Die Veranstaltung war daher seine nachträgliche Geburtstagsparty: Wielicki wurde am 5. Januar 70 Jahre alt.
Wielicki erzählte ein wenig von seiner Karriere, von den Anfängen über die Besteigung aller 14 Achttausender bis zu großen Auszeichnungen am Ende. Eines hat sich ja nie verändert: „Leidenschaft kann man nicht kaufen.“ Die hat man – oder nicht.
„Wir freuen uns wirklich, dass wir diese Geburtstagsfeier für dich machen durften“, sagte Joanna Biernacka-Goworek von der POG, ehe sie Wielicki noch ein spezielles Geschenk auf den Kopf setzte: eine silberne Krone, auf deren Zacken alle von Wielicki bestiegenen Achttausender und das jeweilige Datum der Besteigung eingraviert sind. „Heute bin ich sehr stolz darauf, Polin zu sein“, sagte Biernacka-Goworek und stimmte das Lied „Happy Birthday to you“ an.
Erst mit 20 Jahren hat der Pole mit dem Klettern angefangen: „Früher hat man erst mal zum Berg kommen müssen“, sagt er. „Heute ist es natürlich leichter. Da fängt man als Kletterer viel früher an.“ Aber schon als er seine ersten Gipfel erreichte, wusste er: „Das will ich mein Leben lang tun.“
1996 gelang ihm zum Abschluss der Achttausender-Reihe die Besteigung des K2 und des Nanga Parbat. Bis heute ist er damit einer der herausragendsten Kletterer der Geschichte.
Gemeinsam mit seinem Vorgänger Reinhold Messner bekam Wielicki 2018 den Prinzessin-von-Asturien-Preis für Sport zugesprochen.
Dazu verriet er zum Abschluss seiner Rede: „Sie haben uns dann jeweils die falsche Urkunde verliehen, aber wir haben sie dann nach dem Abgang von der Bühne getauscht.“ Wielicki lachte ins Mikrofon – es war ein glücklicher nachträglicher Geburtstagsabend für ihn.
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