75 Prozent der Deutschen wollen im Jahr 2022 wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich wegfahren – am liebsten auf eine Abenteuer-Reise. Das ist das Ergebnis der Umfrage eines Online-Reise-Anbieters. Wir verraten dir die wichtigsten Trends.
Es ist bemerkenswert, auf welche Art Urlaub die Befragten am meisten Lust haben: Abenteuerreisen stehen mit 31 Prozent bei der Tourlane-Umfrage klar an der Spitze. Auch nach Safaris (18 Prozent), Irgendwo im Nirgendwo (13 Prozent) oder Aktivurlaub wie Wandern, Bergsteigen oder Ski (10 Prozent) steht vielen der Sinn. Traditionelle Spitzenreiter wie Strandurlaub (15 Prozent) oder Städtetrips (13 Prozent) liegen weit hinter dem Paket verschiedener Arten von Adventure-Reisen zurück.
Die Corona-Pandemie hat auch das Reiseverhalten massiv beeinflusst. Nach dem „Eingesperrtsein“ während der Lockdown ist die Lust auf Outdoor so groß wie nie zuvor. Die wichtigsten Motive für eine Abenteuerreise sind laut der Umfrage der „Ausgleich zum Alltag“, die „ungezwungene Entfaltung“ und die am „besten in der Natur mögliche Entschleunigung“. Für 69 Prozent ist das Thema Natur entscheidend bei der Auswahl des Reiseziels. Ganz oben beim Adventure Travel stehen laut einer Marktstudie Safaris, Rucksackreisen/Backpacking, Rafting, Klettern am Felsen, Fallschirmspringen und Gleitschirmfliegen. Danach folgen Tauchen, Camping in der Natur, Kanuwandern, Kajakfahren, Biwakieren sowie Bergwandern und Trekking auf der Liste.
Ein weitere wichtige Veränderung durch die Pandemie: Immer mehr Menschen interessieren sich für eine Kombination von Urlaub mit Remote Work. Der Anteil ist von 2021 (14 Prozent) zu 2022 (27 Prozent) um stolze 14 Prozent gestiegen. „Workation“ – also die Kombination aus Work (Arbeit) und Vacation (Urlaub) – scheint also weiter auf dem Vormarsch zu sein. Und die Zahl der „digitalen Nomaden“ – die sich Traum-Reiseziele wie Madeira oder die Kanarischen Inseln als Remote Arbeitsplatz in Verbindung mit Freizeit-Abenteuer suchen – wird immer größer.
Die Adventure Travel Trade Association (ATTA) erwartet nach den weltweiten Corona-Einschränkungen der Jahre 2020 und 2021 einen deutlichen Anstieg von Auslandsreisen. Die internationalen Ausgaben dafür sollen im Jahr 2022 um stolze 93,8 Prozent steigen und damit die Ausgaben für Inlands-Reisen wieder übersteigen. Reisen in der Region bleiben aber trotzdem stark – denn Nachhaltigkeit ist laut ATTA „eine der am meisten diskutierten Reisetrends“. Kunden suchen gezielt nach nachhaltigen Marken, die transparent über den ökologischen Fußabdruck von Abenteuer-Reisen informieren. Nachhaltige Transportmittel wie die Bahn werden statt Flügen genutzt. Google bietet bei der Suche neuerdings die Möglichkeit, die treibstoffeffizientesten Routen zum Ziel anzuzeigen, detaillierte Schätzungen der Flugemissionen zu erstellen und Hotellisten mit entsprechenden Nachhaltigkeitsnachweisen und Öko-Zertifizierungen zu kennzeichnen. Unternehmen wie Wilderness Scotland oder eCollective haben die weltweit ersten CO2-Kennzeichnungssysteme beim Thema Adventure Travel entwickelt.
Zu Abenteuer-Reisen gehören nicht nur spannende Aktivitäten, sondern auch gutes Essen und Trinken. Auch dabei spielt das Thema Nachhaltigkeit und Regionalität eine immer größere Rolle. Die Kampagne „Taste of Swedish Summer“ von Visit Sweden konzentriert sich zum Beispiel auf 22 natürliche Zutaten aus dem skandinavischen Land. Diese werden mit traditionellen Lebensmittel-Konservierungsmethoden wie Beizen und Fermentation sowie innovativen Rezepten zubereitet. Immer mehr Adventure-Traveller setzen zudem auf pflanzlichen Menüs, die einen geringeren ökologischen Fußabdruck haben als Fleisch-Gerichte. „Dieses verstärkte Bewusstsein und der Wunsch nach Veränderung schaffen die Möglichkeit, Abenteuer-Reisende vor Ort über nachhaltigeren Optionen zum Beispiel beim Kaffeeanbau zu informieren“, erklärt die ATTA. So bildet Adventure Travel in Sachen Nachhaltigkeit – und sorgt bei der Rückkehr in den Alltag für eine Veränderung des Verhaltens.
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