Sportbusiness/29.11.2015

Der reichste Mann Ägyptens investiert in deutsche Sportartikelmarke

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Der Arabische Einflüsse beim fränkischen Weltkonzern: Seit Ende Oktober hält Nassef Sawiris sechs Prozent der Anteile bei Adidas. Der Einstieg beim zweitgrößten Sportartikelhersteller der Welt ist nicht seine erste große Investition. 

Adidas Shop in New York City
Adidas Shop in New York City

Geld zu verdienen und zu investieren, das wurde Nassef Sawiris fast schon in die Wiege gelegt. Sawiris, Jahrgang 1961, kommt aus einer der einflussreichsten ägyptischen Unternehmensfamilien.

Sein Vater Onsi gründete in den Siebzigerjahren Orascom, ein Firmenimperium, zu dem Geschäftsbereiche wie Telekommunikation, Tourismus und Baugewerbe gehören.


Studium in Chicago

Nassef, der jüngste von drei Söhnen des Firmenpatriarchen, studierte nach dem Abitur zunächst Wirtschaftswissenschaften in Chicago. 1998 stieg er in die Bausparte des Familienunternehmens ein und wurde Chef beim Zement- und Düngemittelhersteller OCI.

Im Jahr 2007 wurde OCI vom französischen Wettbewerber Lafarge für etwa neun Milliarden Euro aufgekauft, im vergangenen Jahr fusionierte Lafarge dann mit dem Schweizer Konzern Holcim.

Adidas Shop in Berlin
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Bildcredit:
Adidas Group

Reichster Mann Ägyptens

Glaubt man der Forbes-Liste, darf sich Sawiris mit einem Vermögen von umgerechnet 5,5 Milliarden Euro reichster Mann Ägyptens nennen. Der 54-Jährige hält nicht nur Anteile an LafargeHolcim, er sitzt auch im Aufsichtsrat mehrerer Konzerne und besitzt eine eigene Investmentfirma namens NNS Holding. Diese Holding ist es auch, über die sich Sawiris im Herbst die Stimmrechte der Adidas AG sicherte.

Die Investitionen der NNS sind breit gestreut, neben ihm wohlbekannten Feldern wie der Baubranche und Düngemitteln steckte Sawiris auch schon Millionen in die Technologiebranche.


Einstieg in Deutschland überrascht nicht

Mit seinem Einstieg beim US-amerikanischen Technologiekonzern Texas Instruments machte sich Sawiris vor knapp zehn Jahren einen Namen als Investor, der mit seiner Meinung nicht hinter den Berg hält. Er sprach sich damals öffentlich für einen Verkauf des Unternehmens aus.

Dass Sawiris nun in ein deutsches Unternehmen investiert, überrascht angesichts seiner Vita wenig. Sowohl Nassef als auch seine beiden älteren Brüder besuchten die deutsche Schule in Kairo und beherrschen die Sprache fließend. Bruder Samih studierte einst in Berlin, Naguib steht als Präsident der Deutsch-Arabischen Handelskammer in Kairo vor.




Felicitas Wilke schreibt für ISPO.com. Autor: Felicitas Wilke