Die Erkenntnis, dass sich Krankheiten mit gezieltem Körpertraining lindern, heilen und auch vorbeugen lassen, hat sich in der Medizin seit etwa zwei Jahrzehnten durchgesetzt und in der Folge zum Berufsbild des Sporttherapeuten geführt. Um die Heilung nach einer Krankheit voranzutreiben und die Gesundheit zu stabilisieren, verschreibt die Krankenkasse Sporttherapie. Auch Kraftsportausdauertraining und Muskelaufbau sind als Teil der Sporttherapien inzwischen akzeptiert.
„Dass Sport für Herzpatienten gut ist, wissen wir schon länger. Aktuelle Studien legen aber nahe, dass hochintensives Training die besten Effekte erzielt“, sagt Martin Halle, Kardiologe und Sportmediziner der TU München im Focus-Interview und konstatiert: „Wir befinden uns inmitten eines Paradigmenwechsels“. Sport statt Medikamente, Sport statt Reha, Sport statt Pflege, Sport statt vorzeitiger Rente. Die starke Zunahme von Erkrankungen infolge von Bewegungsarmut und Übergewicht sowie das Altern der Gesellschaft verschafft der Sporttherapie immer mehr Arbeit und Bestätigung."
Das Ziel der Sporttherapie ist die Prävention und Verbesserung der Gesundheit. Was genau ein Sporttherapeut macht, hängt von seiner Spezialisierung ab. Jede Form der Therapie verfolgt einen medizinischen Ansatz und soll gesundheitliche sowie körperliche Beschwerden mithilfe von Sport lindern.
Am Anfang der Sporttherapie stehen die Untersuchung des Patienten und die Analyse der Symptome, gefolgt von Diagnose und individuellen Behandlungsplänen. Die ausgewählten Übungen werden zunächst unter fachkundiger Anleitung des Sporttherapeuten absolviert, sind aber langfristig auch als Hilfe zur Selbsthilfe angelegt.
Im ersten Schritt soll die Sporttherapie akute gesundheitliche Probleme lösen, im zweiten Schritt durch die Hinführung des Patienten zu aktiver Lebensführung Neuerkrankungen vorbeugen und vermeiden. Aktive Lebensführung beinhaltet, die erlernte sportliche Bewegung in den Alltag des Patienten – angepasst an seine konkrete Lebenssituation – zu überführen, oftmals in Verbindung mit einer Ernährungsumstellung. Um diese gesundheitsfördernde Verhaltensänderungen zu erzielen, braucht der Sporttherapeut außer praktischen und trainingswissenschaftlichen Erfahrungen mit den verschiedenen Sportarten grundlegende Kenntnisse der Anatomie, der Physiologie, der Biologie, der Biochemie sowie pädagogische und methodische Fähigkeiten zur Beratung und Behandlung der Patienten. Anders gesagt: Die Anforderungen an einen guten Sporttherapeuten sind hoch.
Hierbei sind einige, berufliche Möglichkeiten gegeben: Von der Selbständigkeit mit eigener Praxis bis zur die Anstellungen in Kur- und Rehakliniken, Pflegeheimen, Kindertagesstätten und Behinderteneinrichtungen.
Die Anwendungsmöglichkeiten von Sporttherapie sind äußerst vielfältig. Vergleichende Studien belegen, dass ein Sporttherapeut bei vielen Krankheitsbildern genauso effektiv hilft, wie Medikamente oder eine Psychotherapie. Spezialisierungen sind möglich, unter anderem in Richtung orthopädische Sporttherapie, Gesundheitsverhalten, Sportphysiologie – also die Abläufe im Körper bei sportlicher Bewegung – bis hin zum Sporttherapeuten für Leistungssportler.
Es gibt keine Ausbildung, welche auf den Beruf des Sporttherapeuten abzielt, jedoch ist ein Studium als erster Schritt immer hilfreich. In Frage kommt ein Abschluss in den Bereichen Sport-, Ernährungs-, und Gesundheitswissenschaften. So bietet die Hochschule Deggendorf die Möglichkeit eines Studiums im Bereich Angewandte Sportwissenschaften. Auch das Studium der Sportpsychologie der SRH Hochschule Heidelberg eignet sich.
Wer bereits einem Beruf im Sport nachgeht, hat dementsprechende Weiterbildungsmöglichkeiten. Grundprinzipien der Sporttherapie lernst du bei einer Weiterbildung als Fitness Trainer, Reha Trainer oder Fitness Coach.
Wie auch bei anderen Berufen, hängt das Gehalt eines Sporttherapeuten von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Berufserfahrung, in welcher Branche man tätig ist und wo man lebt. Das Einstiegsgehalt eines Sporttherapeuten beläuft sich auf ca. 2.000 - 2.500 Euro Brutto. Selbständige haben bessere Verdienstmöglichkeiten, wobei es darauf ankommt, ob man der selbständigen Tätigkeit nur nebenbei nachgeht.
Die Sporttherapie ist ein wachsendes Berufsfeld. Therapeutische Tätigkeiten, auch im Bereich Sport, haben Schlüsselfunktion bei der Behandlung von Krankheiten, aber auch beim Ausbau der Fitness. Die richtige Prävention ist wichtig, um noch schlimmere Verletzungen abzuwenden, aber auch um sich langfristig fit zu halten.
Abschließend beantworten wir häufig gestellte Fragen zur Sporttherapie.
Das Einstiegsgehalt beläuft sich auf zwischen 2.000 und 2.500 Euro Brutto. Mit steigender Berufserfahrung ist auch mehr Gehalt möglich.
Die Berufszeichnung ist noch nicht anerkannt. Sporttherapeut nennen sich unter anderem Sport- und Gesundheitswissenschaftler, Physiotherapeuten und Sport-Fachkräfte mit Zusatzqualifikation.
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