Mountainreview.it – das sind echte Praxis-Tests durch ambitionierte (Hobby-) Sportler*innen, die jede freie Minute in den Bergen verbringen. Die Tests sind hands-on und schonungslos ehrlich, von Bergliebhaber*innen für Bergliebhaber*innen. Die „Consumer Experts“ laufen, wandern, fahren Ski oder klettern und prüfen dabei aktuelles Equipment auf seine Tauglichkeit für den Outdoor-Lifestyle.
Alle Tests sind völlig unabhängig entstanden und geben die persönliche Meinung der Testenden wieder. Wir übernehmen Tests von Produkten, die zum einen gut oder sehr gut abgeschnitten haben und zum anderen aus Sicht der ISPO.com Redaktion besonders interessant für unsere Leser*innen sind.
Wiegt wenig und ist dennoch extrem vielschichtig: Das Ferrino Namika 2 ist ein perfekter und gleichzeitig zuverlässiger Unterschlupf für Mittelgebirgswanderungen und mehrtägige Bergtouren mit oder ohne Skier. Das 2-Personen-Zelt hält allen Jahreszeiten stand und das sogar mit begrenztem Gewicht und Volumen. Konzipiert wurde es für Mehrtagestouren. Auch im Hochgebirge, wird es für seine Stabilität, Wärmeisolierung und Vielseitigkeit geschätzt.
Struktur | Selbsttragend |
Material | 100 % recyceltes 70D Polyester Ripstop |
Wasserdicht | Dach 3000 mm, Boden 8000 mm |
Gestänge | gehärtete Aluminiumlegierung 7001 T6, Stützstruktur mit vormontierten Duraluminiumstangen und Radialgelenk, Y-Peg Aluminiumstangen |
Gewicht | 2,6 kg |
Abmessungen | aufgebaut 120x210x70 cm, zusammengeklappt 17 × 43 cm |
Ich habe das Zelt Ferrino Namika 2 während der drei Jahreszeiten von August bis Dezember getestet, egal ob auf spätsommerlichen Mittelgebirgswanderungen, beim Herbstbergsteigen oder bei einigen Skitouren. Die Höhenlagen waren dabei zwischen 1500 und 2500 Metern
Das Zelt wurde unter verschiedenen Wetterbedingungen getestet, sowohl bei Sommerstürmen als auch bei kaltem Winterwind.
Obwohl das Ferrino Namika 2 in die Kategorie der 4-Jahreszeiten-Zelte fällt, muss ich sagen, dass es wirklich leicht und nicht zu sperrig ist. Ich konnte es ganz bequem in meinem Rucksack tragen. Wenn es in seiner Tasche aufbewahrt wird, findet es leicht einen Platz an den externen Zugstangen eines Rucksacks oder, wenn der Rucksack groß genug ist, sogar in ihm.
Natürlich ist das andere Zelt, das ich besitze, das Modell Sintesi 2 von Ferrino, ein 3-Jahreszeiten-Zelt, ein bisschen leichter und einfacher. In Anbetracht seiner Stärke und Wärmeisolierung ist der Gewichts- und Volumenunterschied beim Ferrino Namika 2 jedoch wirklich akzeptabel.
Den ersten Härtetest gab’s bei unserem ersten Ausflug: Auf der Lagorai wurden wir von einem Sommergewitter überrascht. , Das Zelt überzeugte nicht nur in der Stärke, sondern auch in der Einfachheit des Aufbaus, der wahren Stärke des Namika 2. Ferrino wollte dem Benutzer*innen das Leben erleichtern, indem sie ein schnelles und innovatives System für ein Doppeldachzelt entwickelten. Das Innenzelt wird mit einem System aus Bändern und Ösen am Doppeldach aufgehängt, sodass es mit einer einzigen Lösung aufgebaut werden kann. Gleichzeitig kann es aber auch zum Trocknen der Planen abgenommen werden.
Die vorgeformte und mit Magneten versehene Stange ermöglicht eine fast "automatische" Montage. Die sich kreuzenden Kanäle, die nur in einer Richtung offen sind, erleichtern zudem die "Solo"-Montage.
Allein durch die Befestigung der 9 Hauptheringe ist das Zelt sehr stabil und auch bei Wind fest im Boden verankert. Für besonders "knifflige" Situationen gibt es drei weitere Abspannstangen mit Reflektoren, die sehr nützlich im Dunkeln sind, sowie Knopflöcher entlang der Stangenschlaufen. Für den Einsatz auf schneebedecktem Terrain sind die hinteren Schlitze mit Verstärkungen versehen, die es ermöglichen, die Skier als Pfosten oder Riegel zu verwenden, um eine sichere Verankerung zu gewährleisten.
Auch die Demontage ist erstaunlich schnell. Zum Verschließen wird das Zelt einfach zusammengefaltet und mit den Stangentaschen aufgerollt. Der Auffangbeutel ist groß, hat aber leider keine Kompressionsriemen.
Die Form des Zeltes besteht aus sich kreuzenden, selbsttragenden, kuppelförmigen Stangen. In der Mitte befindet sich der höchste Punkt, fast ein Meter, während sich die Decke nach hinten absenkt, wo sich die Füße befinden. Die Apsis entsteht durch die speziellen, farblich abgesetzten Stangen, die außerhalb des Zelts einen Raum bilden, in dem die Ausrüstung wettergeschützt aufbewahrt werden kann.
Das Zelt hat nur einen Eingang, an der Apsis, wodurch die Leichtigkeit des Zugangs etwas einschränkt wird.
Mit ein wenig Sorgfalt ist es sogar möglich, Mahlzeiten zu kochen, da ein spezieller Luftauslass vorhanden ist. Nützlich ist auch das kleine Außenfenster, durch das man die Wetterbedingungen überprüfen kann, ohne nach draußen gehen zu müssen.
Das Zelt ist groß genug, dass zwei Personen bequem darin schlafen können, gerade dank der extra Taschen für die Aufbewahrung kleiner Gegenstände und des Lampenhakens. Darüber hinaus gibt es kleine Schlitze entlang der Rillen des Gestänges, mit denen ein kleiner Trockenständer mit Schnur zum Trocknen von Kleidung eingebaut werden kann.
Neben der Belüftungsöffnung an der Apsis befindet sich eine zweite auf der anderen Seite an der Außenplane, die dank eines faltbaren Klettverschlusses geöffnet werden kann. Diese Lüftungsöffnung ist zudem mit einem Segel ausgestattet, das den Zugang bei starkem Wind verschließt, um die Temperatur im Inneren stabil zu halten.
Ein besonderes Highlight für mich, war die Möglichkeit, die Temperatur in der Kammer zu regulieren, dank eines Doppelschieber-Reißverschlusses. So kann man den Eingang komplett öffnen oder schließen oder nur die obere Hälfte mit dem Moskitonetz öffnen.
Für eine optimale Isolierung sorgen zwei Bestandteile: das Dach und die Außenplane. Das Namika 2 besitzt eine Außenplane aus recyceltem Polyester mit wärmeisolierender Polyurethanbeschichtung und 3000 mm Wasserdichtigkeit. Der Boden wiederum besitzt dieselben Eigenschaften, aber mit 8000 mm Wasserdichtigkeit. Im Schnee ist es jedoch immer besser, gut isolierte Matten zu haben, um sich noch besser zu schützen.
Selbst bei einigen Sommerstürmen hat das Zelt Regen, Feuchtigkeit und Wind immer gut standgehalten. Am Morgen konnte ich bis auf ein paar kleine Tropfen an der Innenseite des Außenzeltes keine Kondensation im Raum feststellen.
Ein Pluspunkt ist das Material, das zu 100 % aus recyceltem Material besteht, und die Bereitstellung eines großzügigen Reparatursets, was heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist.
Das Ferrino Namika 2 eignet sich sowohl für lange Wanderungen zu Fuß oder auf Skiern, als auch für Bergsteigerrouten, die eine Übernachtung in der Höhe erfordern. Nachdem ich es in den letzten Monaten recht häufig benutzt habe, würde ich es auch als Einzelzelt empfehlen, dank seiner Vielseitigkeit und seiner Atmungsaktivität, die es erlaubt, seine thermischen Eigenschaften anzupassen.
Als Basislager in großer Höhe kann es nicht verwendet werden. Dafür hat Ferrino eine eigene Linie, das "HighLab", entwickelt.
Der Preis, der für ein Zelt mit diesen technischen Eigenschaften auf jeden Fall angemessen ist, wird durch die einzigartigen Konstruktions- und Designmerkmale reichlich kompensiert.
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