Die beiden maßgeblichen Summits-Modelle stammen vom US-amerikanischen Bergsteiger Dick Bass und dem Italiener Reinhold Messner. Sie stimmen weitgehend überein, nur in Australien plädiert Bass für den Mount Townsend, während Messner den Dychtau wertet.
Hier sind die Seven Second Summits in der Übersicht:
⦁ Afrika: Batian, 5.199 m
⦁ Antarktis: Mount Tyree, 4.852 m
⦁ Asien: K2, 8.611 m
⦁ Australien: Mount Townsend, 2.209 m oder Sumantri, 4.870 m
⦁ Europa: Dufourspitze 4.634 m oder Dychtau 5.204 m
⦁ Nordamerika: Mount Logan, 5.959 m
⦁ Südamerika: Ojos des Salado, 6.893 m
Die Seven Second Summits stellen bergsteigerisch eine enorme Herausforderung dar. Fast immer gilt der jeweils Zweitplatzierte im Vergleich zum höchsten Berg als schwieriger. Da die meisten Bergsteiger den Erfolg am jeweils höchsten Gipfel anstreben, mangelt es bei den Gipfeln mit nachgelagerten Höhen oft auch an einer vergleichbaren Infrastruktur. Die positive Kehrseite davon: Die Zweit- oder Drittplatzierten hat der Bergsteiger meist für sich, denn der Massenandrang herrscht bei den noch berühmteren Namen.
Christian Stangl ist es, der am 15. Januar 2013 Geschichte schreibt. Nach rund sechs Jahren schließt der Österreicher sein Projekt ab, alle Seven Second Summits der Erde zu bezwingen. Sein letzter Gipfel ist der 4.870 Meter hohe Sumantri in Indonesien.
Noch im selben Jahr, am 23. August 2013, schreibt sich Stangl erneut ins Guinness-Buch ein. Er grüßt vom Gipfel des Schchara im Kaukasus und hat nun auch das „Triple“ geschafft, also neben den Seven Summits und Seven Second Summits die jeweils dritthöchsten Erhebungen der Kontinente bezwungen. Aufgrund der unterschiedlichen Summits-Modelle musste Stangl dafür letztlich 30 statt der rein rechnerisch notwendigen 21 Gipfel bewältigen. Auch brauchte er bei einigen Bergen mehrere Anläufe. Gerade der K2, der zweithöchste Berg der Erde, wird Stangl fast zum Verhängnis. 2010 ist er verzweifelt genug, um ein Foto zu veröffentlichen, das ihn angeblich beim Gipfelerfolg zeigt, was sich im Nachhinein jedoch als falsch erweist und Stangl zu der späteren Aussage führt, er habe sich das Erreichen des Gipfels in einem „tranceartigen Zustand“ nur eingebildet.
Nicht viel anders war es zuvor bereits Hans Kammerlander ergangen, bei dem um ein Gipfel-Foto vom Mount Logan aus dem Jahr 2010 gestritten wird. Andere Bergsteiger zweifelten an, dass die Aufnahme des Südtirolers tatsächlich auf der Bergspitze entstanden sein kann, da einige typische Details nicht sichtbar waren. Diese Tatsache führt schließlich mit dazu, dass Kammerlander heute nicht als erster Seven-Second-Summits-Bezwinger gilt.
Stangl und Kammerlander haben ihre umstrittenen Besteigungen später nachgeholt, der Italiener sogar noch vor dem Österreicher. Im Gegensatz zu Stangl hatte Kammerlander in Australien zuvor jedoch den Puncak Trikora gewählt, der kaum noch als Seven Second-Summits-Gipfel anerkannt wird. Jüngere Messungen sehen neben dem Sumantri den Puncak Mandala als Summits-Aspiranten – Stangl hat sie beide bezwungen.
Wie schon bei den Seven Summits wird die Liste der Seven Second Summits davon beeinflusst, wie man die geographischen Grenzen zieht. Erneut kommen daher in Europa und Australien jeweils zwei Berge in Betracht. In Australien sind das der Mount Townsend auf dem australischen Festland mit 2.209 Metern oder der Sumantri in Indonesien – der aber dennoch auf der australischen Kontinentalplatte steht – mit 4.870 Metern.
In Europa kommen die Dufourspitze mit 4.634 Metern oder der Dychtau mit 5.204 Metern in Betracht. Präferiert wird in beiden gängigen Second Summits-Modellen der Dychtau im Kaukasus, der nur entfallen würde, wenn man die Grenzziehung zwischen Europa und Asiens nördlich vom Kaukasus ansetzt.
Noch zwei weitere Probleme machen die eindeutige Bestimmung des jeweils zweithöchsten Gipfels schwierig. So mangelt es gerade in Indonesien an exakten und aktuellen Höhenmessungen. Puncak Trikora, Puncak Mandala oder Ngga Pulu könnten dem Sumantri also theoretisch wieder den Rang ablaufen.
Auch was als eigenständiger Gipfel definiert wird, ist nicht zweifelsfrei geklärt. So wäre zum Beispiel der K2 aus dem Rennen, würde man die Südspitze des Mount Everest als eigenständigen Berg bewerten. Genauso ergeht es dem Ngga Pulu als „Ausläufer“ der Carstensz-Pyramide.
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