Karriere/30.08.2016

So gelingt der Start in die Karriere im Sportbusiness: Charisma gewinnt

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Das Sportbusiness boomt: Branchengrößen wie Adidas melden Rekordzahlen – und gleichzeitig öffnen sich immer neue Nischen für pfiffige Startups. Im ISPO JOB MARKET gibt es viele tolle Einstiegs-Jobs. Doch wohin soll ich mich als Absolvent orientieren? Und was muss ich tun, um meinen Traum-Job zu bekommen? ISPO.COM hat nachgeforscht.

Der Karrierestart ins Sportbusiness fällt nicht immer leicht. So bekommen Sie ihren Traumjob.
Der Karrierestart ins Sportbusiness fällt nicht immer leicht. So bekommen Sie ihren Traumjob.

Schritt 1: Alles über die Branche wissen

„Ich muss heute als Berufseinsteiger absolut top informiert sein, das erwarten die Firmen“, sagt Andy Gugenheimer, Chef von sportyjob.com und Kooperationspartner des ISPO JOB MARKET. Also die Sport-Fachpresse print oder online lesen – und nicht nur Publikums-Medien wie „Kicker“ + Co. sondern die reinen Branchendienste wie sportbusiness.com und andere. Außerdem die Wirtschaftsnachrichten in Sachen Sport.

„Das bringt Vorteile im Bewerbungsgespräch, wenn ich als Einsteiger schon sehr gut über den Markt Bescheid weiß, in dem sich das Unternehmen bewegt. Das hilft mir aber auch, früh Trends zu erkennen, welche Produkte gefragt sind und wo dementsprechend neue Jobs entstehen. So wie aktuell beim Trend rund um die Digitalisierung“, sagt Gugenheimer.

 

Schritt 2: Selbstvermarktung und Netzwerken 

Wer ins Sportbusiness möchte, der muss laut Gugenheimer in der Branche präsent sein, also „Duftspuren“ hinterlassen. Dabei ist ein aussagekräftiges Profil auf Xing und LinkedIn ein erster Schritt. Ein eigener Sport-Blog und ein entsprechender Twitter-Account wäre der nächste Step. Worüber schreiben? Natürlich über alles, was sich in der Branche tut (siehe Schritt 1), wie man das bewertet, was man cool findet. Dabei entwickelt sich natürlich ein Austausch mit anderen jungen Sportbegeisterten und vielleicht auch schon mit Profis.

So entsteht ein erstes Netzwerk, das früher oder später auch hilfreich sein kann, um einen Job zu finden. Vor allem aber ist man mit seiner Sportbegeisterung „sichtbar“, wenn Personaler oder andere Einstellungs-Entscheider den Bewerber googeln. Die sehen dann aber auch, dass der Kandidat selbst die Initiative ergreifen kann und sich für seine Ziele reinhängt – was im Job dann natürlich auch gefragt ist.

Erfahren Sie hier alles über den neuen ISPO JOB MARKET.

Schritt 3: Auf Menschen zugehen

Andy Gugenheimer hat schon einige hundert Gespräche mit Bewerbern geführt. Er weiß auch, worauf die Personalverantwortlichen und Geschäftsführer besonders achten: „Die Noten sind zweitrangig. Die Firmen erwarten, dass sich ein Bewerber vor allem selbstbewusst präsentiert! Dass man ihm nicht alles aus der Nase ziehen muss. Charisma siegt.“

Hier sind nach seiner Erfahrung die weiblichen Bewerber im Vorteil: „Die wollen vorwärts und sind meist sehr fit im Kopf. Die jungen Männer sollten sich durchaus an den Damen ein Beispiel nehmen!“ Gugenheimer sieht sich da als bestes Beispiel. „Ich war als junger Mann auch schüchtern und habe ganz unten angefangen und Tennisschläger bespannt. Aber je mehr ich mich für die Branche interessiert habe und mich immer mehr auch auf Messen wie der ISPO MUNICH informiert habe, umso mehr kam ich mit Menschen ins Gespräch und bin aufgetaut.“

Also: Raus aus dem Schneckenhaus, die weite Sport-Welt nicht nur über Laptop und Smartphone kennenlernen. Sondern Veranstaltungen besuchen, netzwerken und Teams bilden, Leute treffen, fachsimpeln und dabei immer mehr Selbstsicherheit gewinnen. 

 

 

Schritt 4: Den passenden Arbeitgeber heraussuchen

Wer dann Drive und Charisma gewonnen hat, schon in der Selbstvermarktung aktiv und über die Branche top informiert ist, kann sich dann auf das Objekt seiner Begierde stürzen: Den passenden Arbeitgeber. Andy Gugenheimer schätzt die bekannten Branchen-Riesen durchaus: „Dort hat der Einsteiger den Vorteil, dass er sehr professionelle Strukturen kennenlernt, dass es dort Roadmaps für Trainees gibt, wie die Leute vorangebracht und weiterentwickelt werden. Das hat schon viele Vorteile.“

Aber: Gerade beim Einstieg lohne laut Gugenheimer auch ein Blick auf die Seite, zu kleinen dynamischen Firmen und Startups. „Diese geben Anfängern oft sehr gute Chancen“, weiß der Personal-Experte. „Wer sich dort bewährt, kann sich viel schneller als in Konzernen entwickeln und gleich mal die übernächste Stufe erklimmen!“ Ein gutes Beispiel ist für Andy Gugenheimer der Schweizer Hersteller von Running-Schuhen „On“. Auf der ISPO MUNICH mit dem Aufrollen eines klar definierten Marktes gestartet, expandiert das Unternehmen derzeit stark, sucht Product Manager, Web Developer oder Technische Repräsentanten.

Letztlich liegt es natürlich auch an der Persönlichkeit des Bewerbers, ob sich dieser eher auf ein solches „Abenteuer“ und einen hier möglichen Karriere-Turbo einlässt. Oder ob er lieber die Sicherheit eines Großunternehmens sucht – mit vielen Chancen, aber auch der Option, nur ein kleineres Rad im Getriebe zu bleiben.

 

 

Schritt 5: Vitamin B nutzen

Wer seine Richtung festgelegt hat, kann im ISPO JOB MARKET nach entsprechenden Angeboten suchen und findet vom großen Anbieter bis zum Startup attraktive Angebote. Und parallel kann man danach schauen, wo mit Sicherheit gerade neue Positionen entstehen – und sich dort bewerben. Ein „Joker“ kann dabei aber auch das aufgebaute – vielleicht erst kleine – Netzwerk sein. „Viele Jobs werden natürlich über Beziehungen vergeben, über Vitamin B“, weiß Andy Gugenheimer.

Also direkt LinkedIn-Freunde fragen oder Personalchefs, die über einen Xing-Kontakt mit einem verbunden sind, ob sie gerade einen Einsteiger mit dem Profil, das man selbst hat, suchen. Gugenheimer: „Auch im Praktikum oder im Job neben dem Studium geht viel. Wenn man zum Beispiel als Verkäufer im Sporthandel arbeitet und dort Connections zu den Vertretern aus dem Sales-Bereich der Hersteller aufbaut. Die empfehlen einen auch gerne weiter, wenn man da positiv auffällt.“

Ein weiterer Tipp noch, wie Einsteiger über Beziehungen auf die richtige Karriere-Spur kommen: Viele Hochschulen und auch Branchenorganisationen bieten Mentoring-Programme an. Hier unbedingt zugreifen! „Alte Hasen“, die gerne junge aufstrebende Leute unterstützen und mit Know-how versorgen, sind nebenbei die allerbesten Türöffner!




Gunther Schnatmann Autor: Gunther Schnatmann