Tag 2, es ist Nachmittag auf der ISPO Munich und dank meinem Sprint durch die Wintersports Hallen und unerwartet hohen Temperaturen inner- und außerhalb der Messehallen schwitze ich aus jeder Pore. Abkühlung muss her – und vor allem Abwechslung zum Thema Schnee und Winter. Von Weitem sehe ich Leute im Badeanzug auf einer Bühne herumturnen – da muss ich hin!
Dass die Bühne gar keine Bühne ist, wird mir schnell klar. Es handelt sich eher um einen staatlich großen Pool bzw. ein Schwimmbecken. Und die Leute hier in Halle B4 turnen nicht im Badeanzug, sondern machen Stand-Up Paddling auf SUP-Boards. Im Watersports Village dreht sich alles um das kühle Nass in all seinen Facetten. Drin tauchen und schwimmen, drauf padeln, floaten und turnen, ja sogar zum Thema Trinken gibt’s hier Produkte.
Trinken, das Wort zum Nachmittag, perfekt! Bei meinem aktuellen Hydratationszustand steuere ich zuerst zielgerichtet auf einen Stand zu, an dem mehrere Leute weiße Plastikbecher in der Hand halten und mit skeptischem Blick Augen daran nippen. Mir ist eher nach trinken in großen Schlücken, aber vorher will ich schon wissen, warum es hier so zögerlich passiert. Bei dem dargereichten Getränk handelt es sich nicht in etwa um Tafelwasser oder irgendeinen fancy Trenddrink, sondern um ursprünglich mal relativ dreckiges, verunreinigtes Wasser aus einer großen Glassschüssel, dass mittels eines Filtersystemes gereinigt wird und dann unbedenklich trinkbar ist.
Portable H20-Dekontaminationssysteme gibt es nun ja schon länger auf dem Markt denk ich mir, kenn ich und kein Grund zur Sorge weiß ich - und nehme einen großen Schluck aus der trüben Brühe durch den sogenannten „Lifestraw“.
Wegen der Technologie verbleibe ich hier nicht noch länger, wohl aber wegen der neuen Gefäße, die damit zusammen angeboten wird. Zum Ersten mal sehe ich nämlich faltbare Flasks (z.I.: leichtgewichtige, klein verstaubare Plastikflaschen), die direkt mit dem System kombiniert werden können. Für mich als Trailrunnerin, die gerne auch mal auf Ultramarathonstrecken ohne Verpflegungsstationen unterwegs ist, die perfekte Innovation: Das Wasser auf jedem Bach oder See kann einfach in die Flasche gefüllt und direkt getrunken werden – und wenn die Flasche leer ist, nimmt sie auch keinen Platz mehr weg. I like!
Frisch hydriert und motiviert zieht es mich zurück an den Pool. SUPen ist ja auch nichts Neues, der Trend geht zum Turnen auf viereckigen Floatplattformen: Stand-Up Yoga ist die Trendsportart. Ich denke nicht lange nach und schwinge mich auf die rechteckige Schwimmmatte. Anfangs noch etwas wacklig, aber relativ schnell floate ich entspannt dahin und spiele Buddha.
Beim SUP-Yoga werden neben den Benefits des üblichen Yoga auch noch alle, wirklich alle stabilisierenden Tiefenmuskeln beansprucht und man muss sich echt konzentrieren, sonst geht man unfreiwillig baden. In vielen Fitnessstudios mit Swimming Pool ist es bereits im Angebot, aber auch immer mehr Schwimmbadbetreiber kommen auf den Geschmack und bieten derartige Kurse an.
Beim SUPen falle ich zum Glück nichts ins Wasser, entdecke aber im nächsten Gang ein interessant aussehendes Gadget, das sogar noch mehr kann als man erst denkt. Bei dem durchsichtigen Plastioval handelt es sich um sogenannte Fullface-Schnorchel bzw. Tauchmasken, die eine „normale“ Nasenatmung unter Wasser zulassen. Aufgepeppt wird das ganze noch mit einer Art Mikrophon, mit dessen Hilfe man unter Wasser in die Maske sprechen kann und an der Wasseroberfläche gehört wird.
Noch cooler funktioniert’s unter Wasser, wo mittels Ultraschall kommuniziert werden kann. Ich denke an all die Handzeichen beim Tauchen, die ich als Hobby-Taucherin gerne nach jedem Tauchgang schnell vergesse und finde die Idee echt super. Ob das Ganze irgendwann „Trend“ wird und in die Standard-Tauchausrüstung Einzug hält, oder ob es weiterhin nur bei den professionelleren Tauchern seinen Einsatz findet, wird man sehen.
Vollen Einsatz hätte ich auf jeden Fall bereits jetzt schon für das nächste coole Gadget, was sich mir in den Weg stellt. Ein aufblasbarer Sitzsack voll aus Nylon, mit dem man nicht nur im Fatboy-Style am Strand liegen (das ist ja nix Neues), sondern auch ganz gemütlich auf dem Wasser floaten kann. Der Softybag ist das perfekte Loungebag: Mit einem Gewicht weit unter einem kg und der anwederfreundlichen „Aufblasart“ – es wird nämlich nicht geblasen, sondern geswiped, bzw. Luft geschaufelt – sind sie Luftmatratze und Sonnenliege in Einem und damit deutlich interessanter als derartige Bags, die sich nur im Trockenen wohlfühlen.
Es ist spät geworden in B4, die Musik wird lauter und die Wasserbecher werden langsam gegen Bierflaschen und Cocktailgläser getauscht. Im Pool läuft die letzte Runde der SUP-Trickdarbietung und drumherum chillen die Messebesucher in Liegestühlen und auf Softybags. Ich geselle mich dazu und überkreuze meine Beine mit Blick auf das kühle Nass. Feuchtfröhlich war’s hier in der Watersports Area und eigentlich gibt es noch viel mehr zu entdecken – ich glaube, ich komme ich morgen wieder.
- Awards
- Bergsport
- Bike
- Fitness
- Health
- ISPO Beijing
- ISPO Munich
- ISPO Shanghai
- Running
- Brands
- Nachhaltigkeit
- Olympia
- Outdoor
- Promotion
- Sportbusiness
- Textrends
- Triathlon
- Wassersport
- Wintersport
- eSports
- SportsTech
- OutDoor by ISPO
- Heroes
- Sport Fashion
- Urban Culture
- Challenges of a CEO
- Messen
- Sports
- Find the Balance
- Produktreviews
- Magazin