Derzeit sind Anilin-Verunreinigungen ein unvermeidbares Element der Herstellung von indigogefärbtem Denim. Anders als andere chemische Unreinheiten wird Anilin während des Färbeverfahrens im Indigopigment eingeschlossen und kann daher nicht vom Stoff abgewaschen werden.
Angesichts der Tatsache, dass Leistungs-Denim zum Wachstumssektor der Sport- und Outdoor-Märkte wird, bildet diese jüngste Entwicklung eine Ergänzung zu den nachhaltigen Lösungen, die in der Textilkette aufkommen.
Wissenschaftliche Tests haben gezeigt, dass Anilin-Unreinheiten für Menschen giftig sind, Hautallergien verursachen, die wichtigen Organe schädigen und genetische Defekte hervorrufen und zudem mit Krebs in Verbindung gebracht werden. Darüber hinaus ist Anilin auch für Wasserorganismen toxisch, was ein Problem ist, da zwei Drittel der 400 metrischen Tonnen an Anilinabfällen jährlich mit dem Abwasser in die Umwelt gelangen.
Die toxische Chemikalie taucht darum nun in der Listung eingeschränkt nutzbarer Substanzen (RSL) gemäß der REACH-Verordnung für einige große Bekleidungsmarken und Händler auf. „Wir haben Denim-Kleidungsstücke getestet und herausgefunden, dass die Anilin-Konzentrationen häufig höher sind als erwartet“, sagt Alexander Wessels, CEO von Archroma. „Damit könnten manche Hersteller die in ihren RSLs vereinbarten Grenzwerte überschreiten.“
Gemäß seiner Verpflichtung, Innovationsherausforderungen anzunehmen, beschloss Archroma, dieses Problem in Zusammenarbeit mit seinen F&E-Experten genauer zu untersuchen, und entwickelte ein alternatives System, das ohne Anilin auskommt. „Wir bei Archroma stellen den Status Quo permanent in Frage, weil wir fest daran glauben, dass wir unsere Branche nachhaltig machen können“ erklärt Wessels. „Indem wir eine gefährliche Unreinheit aus der Denim-Lieferkette entfernen, wollen wir die Arbeiter schützen, die Denim herstellen, die Verbraucher, die Denim tragen, und die Umwelt, deren Wasserwege sauberer werden.“
Der Farbstoff Denisol Pure Indigo 30 ist die jüngste in einer langen Reihe von nachhaltigen Innovationen für Denim, die 2009 begann, als Archroma seine „Advanced Denim“-Technologie einführte, die während des Färbeprozesses bis zu 90 Prozent weniger Wasser verbraucht. Für Designer und Markeneigner, die auf der Suche nach Inspiration für authentisches Indigo sind, ist es mit Denisol Pure Indigo 30 nun möglich, indigogefärbten Denim ohne einen hohen Grad an Anilin-Verunreinigungen zu erzeugen.
Archroma hat Denisol Pure Indigo 30 in der Weberei Absolute Denim in Thailand erfolgreich getestet. „Während der Tests schnitten alle Elemente genauso ab wie sie es mit herkömmlichem Indigo getan hätten“, sagt Vichai Phromvanich, Mitglied des Vorstands von Absolute Denim. „Es gab nur einen wichtigen Unterschied: kein Anilin.“
„Wir haben bei inoffiziellen Vorpremieren und während der Vorstellung bei Planet Textiles eine überwältigend positive Reaktion von der Industrie bekommen“, fährt Alexander Wessels fort. „Als verantwortungsbewusster Branchenführer glauben wir, dass es wichtig ist, aktiv nach fortschrittlichen, umweltfreundlichen Lösungen zu suchen, die für Kleidungsmarken, Einzelhändler und Endverbraucher attraktiv und zugleich kosteneffizient sind.“
Archroma will den Farbstoff Denisol Pure Indigo 30 so nachhaltig wie möglich machen. Der neue Farbstoff wird in Archromas Werk in Pakistan gefertigt, einer Fabrik, die 2012 Schlagzeilen machte, weil sie, wie Archroma glaubte, die erste Fabrik der Branche ganz ohne flüssige Abführungen war.
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