Outdoor/16.10.2019

10 Tipps für Influencer: Erfolgreich mit Outdoor- und Action-Sport-Podcasts

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Sport-Podcasts sind 2017 erfolgreich wie nie. ISPO.com hat vier der besten Action-Sport- und Outdoor-Podcaster aus den USA über das Geheimnis eines guten und verbreiteten Podcasts gesprochen.

Podcasterin, Journalistin, Marketing-Expertin: Shelby Stanger betreibt den Podcast Wild Ideas Worth Living.
Podcasterin, Journalistin, Marketing-Expertin: Shelby Stanger betreibt den Podcast Wild Ideas Worth Living.

2017 ist das Jahr der Podcasts. Das Medium macht in diesem Jahr Welle und entwickelt sich aus der Nische zum hippen Massenphänomen. Dabei liegen nicht nur massentaugliche Podcasts in den Verzeichnissen im Trend, auch bei Sport- und Lifestyle-Podcasts mit kleineren Zielgruppen steigen die Download-Zahlen, weil sie kostenlos sind und einfach on-the-go gehört werden können.

In den USA hält der Podcasting-Trend schon seit einigen Jahren an. ISPO.com fragte daher bei vier der besten Action-Sport-, Outdoor- und Kletter-Podcastern nach, wie man am besten als Podcaster durchstartet und was die ultimativen Tipps im Umgang mit Sponsoren und Social-Media-Kanälen sind:

  • Chris Coté, The Monday M.A.S.S.: Der ehemalige Chefredakteur von Transworld Surf und legendäre Event-Kommentator podcastet wöchentlich zu allen erdenklichen Themen im Bereich des Action-Sports und lässt Athleten und Branchenkenner zu Wort kommen.
  • Shelby Stanger, Wild Ideas Worth Living: Die erfolgreiche Journalistin und Marketingexpertin arbeitet für Firmen wie Vans, Nike, Lululemon oder Prana und Medien wie ESPN oder Outside Magazine. In ihrem wöchentlichen Interview-Podcast spricht sie mit weltberühmten Abenteurern, Athleten, Firmengründern und Wissenschaftlern, die eine völlig „wilde“ Idee Wirklichkeit werden ließen.
  • Gale Straub, She Explores: Die Fotografin, Journalistin und Podcasterin liebt die endlosen Weiten und Natur pur vor ihrer Linse und Gesprächspartner, die ihre Liebe zur Natur und dem Draußensein teilen. Wie der Titel des Podcasts bereits verrät, konzentriert sie sich dabei auf Frauen, die sich auf verschiedenste Weise von der Natur inspirieren lassen.
  • Chris Kalous, The Enormocast: Der Podcaster und Produzent aus Colorado führt tiefgehende Gespräche mit Influencern und Profis aus den Bereichen Klettern und Bergsteigen und greift dabei auf seine langjährige Erfahrung im Klettersport zurück.

#1: Podcasten ist mehr als eine Aufnahme mit dem Mikrofon

Selbst als gut vernetzter Journalist, Moderator oder ehemaliger Profiathlet ist man gut beraten, in mehr als nur ein Mikrofon und ein Aufnahmegerät zu investieren.

Shelby Stanger sagt: „Podcasts sind mehr Arbeit, als man denkt. Ich selbst habe einen Firmengründerkurs gemacht, hatte jahrzehntelange Erfahrung als Journalistin und Unternehmerin und ich habe mich sehr genau mit dem Thema auseinandergesetzt, bevor ich meine erste Folge online gestellt habe.“

#2: Professionalität ist beim Podcasting entscheidend

Viele Podcasts starten gleich professionell produziert durch, andere haben einen weniger elaborierten Ansatz und werden dann von Folge zu Folge routinierter. Als das Podcasting noch in den Kinderschuhen steckte, ist man mit Hintergrundgeräuschen und raschelndem Mikrofon noch davongekommen, aber in der heutigen Zeit erwarten die Zuhörer einen gewissen Grad an Professionalität.

Podcastet man zum Beispiel direkt von einer Messe, machen entsprechende Hintergrundgeräusche die Folge natürlich authentisch. Ist man jedoch in ein ernsthaftes Gespräch mit seinem Gegenüber vertieft, sind z.B. Straßengeräusche aus dem Off einfach nur unprofessionell.

Das Muss an Professionalität birgt jedoch eine neue Herausforderung für angehende Podcaster. Gale Straub merkt an, dass es zeitraubend sei, einen Podcast zu produzieren und zu editieren. Man brauche Zuhörer, um sich für diese Zeit bezahlen zu können.

Chris Cote veröffentlicht wöchentlich eine Folge der Monday M.A.S.S.
Chris Cote veröffentlicht wöchentlich eine Folge der Monday M.A.S.S.
Bildcredit:
Chris Cote

#3: Der Sponsoren-Pitch als Podcaster

Chris Coté empfiehlt: „Wenn ihr gerade erst mit eurem Podcast startet, schlagt Sponsoring gegen Produkte oder kostenlose PR vor.” Um jedoch so weit zu kommen, derartige Sponsorings vorschlagen zu können, muss man zunächst einen aussagekräftigen Pitch zusammenstellen.

Gale Straub fasst die wichtigsten Punkte für eine „Bewerbung“ zusammen:

  1. Zusammenfassung, worum es in der Podcast-Show geht
  2. Durchschnittliche Zahl der Zuhörer
  3. Demografie der Zuhörerschaft
  4. Follower-Zahl auf allen Social-Media-Kanälen
  5. Auszeichnungen
  6. Begründung, warum der Podcast gut zur Marke passt

#4: Sport-Podcasts für die Zielgruppe

Gale Straub legt zudem Wert darauf, der eigenen Meinung, Podcasting-Idee und Zuhörerschaft treu zu bleiben. Die Outdoor-Podcasterin erklärt weiter: „Wenn eine Marke ankommt und dir den Inhalt einer Episode diktieren will, ist das wahrscheinlich nicht die richtige Marke für den Podcast.“

Im Bereich des Sport-Podcastings ist das unter Umständen noch bedeutsamer. Chris Kalous glaubt, dass eine kleine, eingefleischte Zielgruppe besonders feinfühlig für solche Glaubwürdigkeitsfragen ist.

Chris Kalous (rechts) bei der Aufnahme einer Folge seines Podcasts The Enormocast.
Chris Kalous (rechts) bei der Aufnahme einer Folge seines Podcasts The Enormocast.
Bildcredit:
Chris Noble

#5: Podcasts leben auch von Werbung und Sponsoren

Es ist verlockend, einen einmaligen aber lukrativen Deal mit einem branchenfremden Sponsor abzuschließen. Der langfristigen Glaubwürdigkeit des Podcasts und der Akquise und Bindung von Zuhörern hilft es aber mehr, langfristige Beziehungen mit brancheninternen oder zumindest -nahen Marken aufzubauen.

Chris Coté erzählt, er habe kürzlich einen kompletten Monat mit dem Bioerfrischungsgetränke-Hersteller Villager Goods kooperiert und das habe super funktioniert. Shelby Stanger stimmt dem zu: „Ich sehe alle meine Sponsoren als Partner, mit denen ich eng zusammenarbeite, aber ich suche mir nur solche Partner aus, an deren Firmenphilosophie und Produkte ich glaube und die ich auch gerne mag."

#6: iTunes, Google Play, Stitcher und Libsyn sind ein Muss

iTunes, Google Play, Stitcher und Libsyn sind die internationalen Standardplattformen für Podcasts. Jeder Podcast sollte aber auch eine eigene Webseite haben, zu der verlinkt werden kann. Chris Coté erklärt die Tatsache leicht zu finden zu sein, zu einer absoluten Priorität: „Ich gebe mir extrem viel Mühe, wirklich überall vertreten zu sein, wo sich mögliche Zuhörer tummeln könnten!“

Auf iTunes zu sein, hat laut Gale Straub noch einen weiteren Vorteil, denn wenn man sein RSS-Feed an iTunes schicke, werde es automatisch auch von anderen Podcasting-Plattformen weiterverbreitet.

#7: Verlinken & Teilen der Podcast-Folgen

Ist der Podcast etabliert, geht es darum, die Zuhörerschaft kontinuierlich zu vergrößern. Ab jetzt ist es extrem wichtig, keine sinnvolle Möglichkeit zum Teilen und Verlinken der einzelnen Podcast-Folgen zu verpassen.

Shelby Stanger empfiehlt:

  1. Episoden direkt mit dem erweiterten Freundes- und Bekanntenkreis teilen
  2. Interviewpartner bitten, die Folge zu teilen
  3. Regelmäßigen Newsletter-Versand mit Links zu den einzelnen Folgen
  4. Episoden auf den sozialen Medien teilen
  5. Hin und wieder ein Video einer Folge verfilmen
  6. Immer „Ja“ zu sagen, wenn andere Podcaster zu ihrer Show einladen
  7. Events besuchen und von dort live podcasten
  8. Folgen auch anderen Medien zur Verfügung zu stellen.

#8: Regelmäßiges podcasten garantiert mehr Hörer

Chris Kalous unterstreicht, wie wichtig Regelmäßigkeit ist: „Ich habe das Gefühl, mein Erfolg hat auch damit zu tun, dass ich regelmäßig podcaste.“ Deshalb rät er: „Veröffentliche deine Folgen nicht, wie manche Blogger ihre Posts beginnen: Ich habe längere Zeit nichts mehr gepostet...“

Shelby Stanger stimmt dem zu: „Es ist entscheidend, gute Inhalte zu posten und konsistent zu sein. Ich poste jeden Mittwoch um Punkt 6 Uhr morgens eine Folge von ‚Wild ideas worth Living’ und damit habe ich mit jeder Folge mehr Hörer dazugewonnen.“

Gale Straub betreibt den Outdoor-Podcast She Explores.
Gale Straub betreibt den Outdoor-Podcast She Explores.
Bildcredit:
Gale Straub

#9: Nichts geht mehr ohne Facebook, Instagram, Twitter und Co.

Im Jahr 2017 liegt es auf der Hand: Jeder Podcast sollte auf den sozialen Netzwerken vertreten sein. Jedoch sollten sie entsprechend der Zielgruppe gewählt werden. Shelby Stanger sagt: „Es ist natürlich am besten dort vertreten zu sein, wo deine Hörer auch sind.“

Sich in Sachen Marketing nur auf die sozialen Medien verlassen, sei der falsche Weg, sagt Chris Kalous: „Ich konzentriere mich auf Facebook, Twitter und Instagram. Es ist verhältnismäßig leicht, dort präsent zu sein.“

Er habe nur etwa halb so viele Follower in den sozialen Medien, wie tatsächliche Zuhörer bei seinem Podcast, was bedeute, dass die sozialen Medien zwar stark seien, aber doch nicht alles.

#10: Zuhörer analysieren mit Survey Monkey oder Typeform

Im nächsten Schritt geht es darum, sich von der Masse der Podcasts abzuheben und anders zu sein. Podcaster müssen herausfinden, was das Publikum interessiert und was es unbedingt wissen will. Gale Straub: „Es gibt Möglichkeiten, sich dieses Feedback per E-Mail oder durch soziale Medien einzuholen. Zusätzlich kann man sich auch bestimmter Umfrage-Tools wie z.B. Survey Monkey oder Typeform bedienen.“

Chris Coté ergänzt, dass es helfe, das Publikum miteinzubeziehen: „Hat irgendjemand, der das hier liest Fragen oder Kommentare zu The Monday M.A.S.S.? Her damit!“

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