Wir haben bereits umfangreich erklärt, was das Metaverse und NFTs in der Theorie sind. An dieser Stelle, soll deshalb nur eine ganz kurze Erklärung folgen: NFTs basieren auf der Blockchain-Technologie, ähnlich wie Kryptowährungen. Wie bei diesen Währungen werden beim Verkauf von NFTs - seien es JPGs, GIFs, MP3s oder Videos - Informationen darüber, wer was besitzt, in einem dezentralen Verzeichnis gespeichert, das als Blockchain bezeichnet wird. Zwar kann das digitale Kunstwerk an sich genauso vervielfältigt werden, allerdings unterscheiden die aufgezeichneten Informationen in der Blockchain das Original eindeutig von den Kopien. Diese Angaben können nur schwer gefälscht werden. Dadurch, dass es zu jedem Zeitpunkt möglich ist, zu bestimmen, wem welches NFT zu welcher Zeit gehört, kann dies auch dazu genutzt werden, um den Besitz von NFTs mit Vorteilen im realen, nicht-digitalen Leben zu versehen. So dienen NFTs bereits als Eintrittskarten zu Stadien, Partys und vielen mehr.
Dieses NFT-Projekt kennt wahrscheinlich jeder, der sich schon einmal mit Metaverse-Projekten aus dem Sport beschäftigt hat. Denn bereits seit 2020 setzt die NBA auf die digitalen Videosammelkarten, die NBA Top Shots. Jede digitale Videosammelkarte zeigt dabei einen bedeutenden Moment der NBA-Geschichte, die in Form von NFTs gesammelt und gehandelt werden können. Das bis heute teuerste Moment wurde für $387.600 verkauft und zeigt einen Dunk von LeBron James von den LA Lakers aus dem Spiel vom 06. Februar 2020 im Match gegen die Houston Rockets. Elf Tage zuvor war Lakers-Legende Kobe Bryant bei einem Helikopterunglück ums Leben gekommen. Mit seinem Dunk zollte LeBron James seinem verstorbenen Freund Tribut.
Flowers for Society ist ein Projekt, dass den Sneakermarkt mal eben komplett auf den Kopf stellen will. Gründer Till Jagla will damit ein Problem lösen, das seit Jahren bei Sneakerheads zu Diskussionen führt. Der Hype, den viele neue Drops und Releases erschaffen, führt dazu, dass letztlich Bots und Reseller die Sneaker kaufen. Echte Fans und Sammler hingegen haben kaum eine Chance, die begehrtesten Sneaker zu erhalten. Genau hier setzt Flowers for Society an. Mit einem NFT-Projekt.
Wer den ersten Sneaker von Flower for Society, den SEED.ONE gekauft hat, erhielt einen individuellen NFT geschenkt. Dieser ermöglicht in Zukunft bei weiteren Sneaker Releases, Limited Editions und exklusiven Kollaborationen zu partizipieren. Hier darf wirklich nicht mitmachen, wer einen NFT besitzt. Natürlich können aber auch die NFTs selbst weiterverkauft werden.
F1 Delta Time ist ein offiziell lizenziertes Formel1 Videospiel, das bereits seit 2020 auf dem Markt ist. Wie bei klassischen Rennspielen treten Teams und Spieler gegeneinander an. In F1 Delta Time erhalten die Gewinner allerdings Preisgelder in Form von REVV-Tokens, einer Kryptowährung mit einem Gegenwert in echtem Geld. Die Marktkapitalisierung des Tokens lag zeitweise bereits über einer Milliarde Euro. Im Spiel können sich Nutzer von diesen Tokens dann Gegenstände, wie schnellere Rennautos, bessere Reifen, Fahrer und Rennstrecken in Form von NFTs kaufen, die wiederum auf dem Sekundärmarkt gehandelt werden können. Die Idee funktioniert auf jeden Fall, denn bereits 2019, lange vor dem großen NFT-Hype der letzten Monate, wurde das virtuelle Rennauto 1-1-1 für 415,9 WETH (umgerechnet 110.000 US-Dollar) verkauft. Es war zu diesem Zeitpunkt der höchste Preis, der für ein NFT je gezahlt wurde.
Auch für Fußballfans gibt es natürlich schon geeignete NFT-Projekte. Im Fantasy-Fußballmanager-Spiel Sorare können sich Spieler, wie beim bekannten Fantasy-Football, ein virtuelles Team auf Basis von digitalen Spielerkarten zusammenstellen. Diese Karten können natürlich als NFTs gekauft, verkauft und gehandelt werden. Je besser dein Team, desto mehr der verschiedenen Wettbewerbe um attraktive Preisgelder und Belohnungen, kannst du gewinnen. Dabei hat Sorare bereits die offiziellen Lizenzen von mehr als 230 Clubs aus 39 Ligen eingeholt. Darunter Vereine wie Real Madrid, FC Liverpool oder Paris Saint-Germain. Mit Investoren und Partnern, wie Antoine Griezmann oder Gérard Piques, hat das Projekt längst prominente Unterstützung.
Auf dem internen Transfermarkt erreichen die Kartenpreise schwindelerregende Höhen. Erst am 30. Januar 2022 wurde eine einzigartige Karte des Borussia-Dortmund-Stürmers Erling Haaland für sage und schreibe 610.000 € verkauft.
Auch Nike hat bereits erste Schritte im NFT-Markt gemacht. Der Sportartikelgigant hat sich eine Methode, um die Echtheit von Turnschuhen mithilfe eines NFT-Systems zu verifizieren, die Nike CryptoKicks nennt, patentieren lassen. Kauft ein Kunde ein Paar CryptoKicks, erhält er gleichzeitig ein digitales Token, das die Authentizität der Schuhe sicherstellt, auch wenn sie von Käufer zu Käufer wandern. „Wenn ein Verbraucher ein echtes Paar Schuhe kauft, kann eine digitale Repräsentation eines Schuhs erzeugt, mit dem Verbraucher verknüpft und einem kryptografischen Token zugeordnet werden, wobei der digitale Schuh und der kryptografische Token gemeinsam einen 'CryptoKick' darstellen“, heißt es im Patent. Ein genaues Launch-Datum für CryptoKicks wurde allerdings nie kommuniziert. Jetzt kaufte sich Nike allerdings Ende 2021 das Unternehmen RTFKT. Dieses wurde erst Anfang 2020 während der Corona-Pandemie gegründet und ist fokussiert auf NFTs, Sneaker und das Metaverse. Mit der Akquisition macht Nike den nächsten Schritt im Web 3.0. Erst Mitte November 2021 hatte Nike “Nikeland”, eine virtuelle Welt im Onlinespiel Roblox, vorgestellt. Es ist also davon auszugehen, dass aus CryptoKicks oder Nike-NFT-Sneakern bald Realität bzw. virtuelle Realität wird.
Die vorgestellten Projekte zeigen, dass das Metaverse und NFTs längst Realität und keine ferne Zukunft mehr sind. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Entwicklung in den kommenden Jahren langsamer oder gar stoppen wird. Ganz im Gegenteil. Unternehmen und Nutzer sehen und finden immer mehr Mehrwert in der virtuellen, vernetzten Welt des Metaverse. Zusätzlich versuchen die Unternehmen, die bereits in den NFT-Markt eingestiegen sind, die reinen digitalen Werte, wie Kunstwerke, Musik oder Videos, immer mehr mit realen Werten zu verknüpfen. Das macht den Besitz von NFTs natürlich deutlich attraktiver und diese deutlich wertvoller.
Du hast das Gefühl, dass ein NFT-Projekt auf dieser Liste fehlt? Dann schreib uns, einfach über das Autorenprofil!
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