13.01.2020

„Nicht schlecht für ein Mädchen“: Extremsportlerin Anja Blacha erreicht in Rekordzeit den Südpol

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Unter dem provokativen Kampagnentitel „Not bad for a Girl“ gelingt der deutschen Extremsportlerin Anja Blacha, was ihr offenbar viele nicht zugetraut haben: Sie legt in 57 Tagen, 18 Stunden und 50 Minuten rund 1.400 Kilometer auf Skiern zurück und erreicht am 9. Januar den Südpol.

Anja Blacha erreichte als erster Mensch alleine und ohne fremde Unterstützung nach 57 Tagen auf Skiern den Südpol.
Anja Blacha erreichte als erster Mensch alleine und ohne fremde Unterstützung nach 57 Tagen auf Skiern den Südpol

Große Leistung – nicht nur für eine Frau

In 60 Tagen wollte es die 29-jährige Bielefelderin geschafft haben, ‚solo, unassisted & unsupported‘ den Südpol zu erreichen. Jetzt hat sie sogar noch weniger Tage gebraucht. Als sie am 9. Januar, dem 57. Tag ihrer Expedition, um 14:50 Uhr endlich am geografischen Südpol ankam und ihre Fahne ins Eis steckte, war darauf zu lesen: „Not bad for a Girl – Almost Impossible for Everyone Else”. Anja Blacha ist nicht nur die erste Frau, die diese Strecke allein und völlig ohne fremde Unterstützung auf Skiern bewältigen konnte. Sie ist der erste Mensch, dem dieses Wagnis gelungen ist.

Frauen als Zielgruppe sind auch ein Thema auf der ISPO Munich 2020. Am Montag, den 27. Januar beginnt ab 18.30 Uhr der Themenabend mit Keynote-Speakerin Oona Horx-Strathern über die Rolle der Frau und aktuelle Megatrends. Zur Anmeldung geht es hier.

Mehr Infos zum Programm auf der ISPO Munich 2020 im Eventkalender.

Aktion gegen Vorurteile

Das zu betonen, ist Blacha wichtig. Die Aktion soll den Beweis liefern, dass Menschen zu sportlichen Höchstleistungen fähig sind und etwas erreichen können, was noch kein anderer zuvor geschafft hat. Egal ob Mann oder Frau. Sie will Frauen motivieren, Hindernisse und Zweifel zu überwinden. Dass die Botschaft gehört wird, dafür sorgt nicht nur der aufmerksamkeitsstarke Kampagnentitel, sondern auch der Intersport Verband, der die Aktion medial unterstützt. „Mir selbst sind bereits des Öfteren stereotypische Sichtweisen in Bezug auf meine Leistungen begegnet“, sagt Anja Blacha, „daher freue ich mich gemeinsam mit Intersport darauf aufmerksam machen zu können und allen die Botschaft mitzugeben: lasst euch davon nicht beeinflussen!“

Verzögerter Start und schwierige Bedingungen

Die Reise zum Südpol begann alles andere als einfach. In Punta Arenas in Chile angekommen, musste Blacha erst einmal auf ihren Schlitten und bessere Wetterverhältnisse warten, ehe sie über den Union Glacier in der Antarktis zu ihrem Startpunkt auf Berkner Island gebracht werden konnte. Endlich gestartet, kehrte das schlechte Wetter schon bald zurück und bescherte Windböen von bis zu 100 Kilometern pro Stunde, Temperaturen von minus 35° Celsius und andauernde Whiteouts. Einen ganzen Tag musste Blacha im Zelt ausharren. Nach 20 Tagen hatte sie mit ihrem Schlitten dennoch ein Drittel der Wegstrecke geschafft.

An Weihnachten der erste Kontakt zur Familie

Danach folgte die anspruchsvollste Teilstrecke über das Dufek-Massiv mit vielen Gletscherspalten. Am 40. Tag hatte sie bereits über 900 Kilometer hinter sich, was in etwa der Strecke der Messner-Route zum Südpol entsprach. An Weihnachten führte sie ein erstes privates Gespräch mit der Familie. Im letzten Abschnitt der Expedition ging es stetig bergauf, da der Südpol etwa 2.800 Meter über dem Meeresspiegel auf dem Eispanzer des Kontinents liegt. Am 57. Tag erreichte sie schließlich den Südpol - mitten im Nichts, aber gut erkennbar durch die Flaggen ihrer Vorgängerexpeditionen.

Blacha hält zahlreiche Bergsteigerrekorde

Anja Blacha sorgt mit ihren sportlichen Leistungen nicht zum ersten Mal für Aufsehen: Sie bestieg als jüngste deutsche Frau den Mount Everest und ist die jüngste Deutsche, die die Seven Summits bezwang. Außerdem war sie die erste deutsche Frau, die den Gipfel des K2 ohne Flaschensauerstoff bestieg.

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