„Das Naturerlebnis mit einem zusätzlichen Erlebnis zu verbinden“ sei der Reiz am Esel-Trekking, erklärt ein Anbieter aus Brandenburg. Offenbar reicht dem modernen multioptionalen Menschen ein Erlebnis alleine nicht mehr. Und offenbar haben Hunde und Kinder als Wegbegleiter ausgedient. Von einer Esel-Wanderung zu sprechen ist schon gewagt, denn mehr als Spazierengehen ist mit einem Esel im Schlepptau nicht drin. Zumal auch unklar ist, wer wen führt: Der Esel läuft moderat, aber nur dann, wenn er will. Im Gegensatz zum Pferd, das wir führen, führt der Esel uns. Er führt uns aus wie einen Hund, lässt uns Sitz machen und warten. Die ziemlich häufig gestellte Frage: „Warum will der Esel nicht mehr vorwärts?“, kann sich der französische Nationalverein für Eselwanderungen auch nicht anders erklären als: „Da gibt es immer einen Grund: Fehlt da vielleicht jemand? Ein anderer Esel? Was glitzert denn da so?“
Mit Trekking, dem Weitwandern abseits markierter Routen, kann nur die Querfeldein-Suche nach dem auf Futtersuche ausgerissenen Esel gemeint sein. Im Alten Testament wurde Saul zum König gesalbt, als er die entlaufenen Eselinnen seines Vaters suchte. Beim Esel-Trekking kann man froh sein, wenn der Ausgangspunkt noch in Sichtweite liegt.