Einige Berghütten setzen ganz bewusst auf Familien und auf den Erlebnishunger von Kindern. Familienfreundlichkeit zeigt sich dann, wenn die Hütte bequem erreichbar ist, also keinen allzu langen Zustieg erfordert, und genügend kleinere Zimmer hat. Um sie herum sollten außerdem keine unmittelbaren Gefahren wie steile Abhänge drohen. Auch ein Spielplatz, ein Bach oder Tümpel sowie weitläufige Spielwiesen und ungefährliche Wandertouren in der Nähe kennzeichnen beispielsweise die Alpenvereinshütten mit dem Gütesiegel „Mit Kindern auf Hütten“.
Die Rastkogelhütte ist eine von ihnen, eingebettet zwischen sanften Hängen und umgeben von Wanderpfaden, die zu den umliegenden Gipfeln führen: Rosskopf, Kreuzjoch, Rastkogel. Von der Hüttenterrasse aus schaut man übers Tal hinweg zu den ganz Großen des Zillertals. Großer Löffler, Schwarzenstein, Gigalitz, alles schneebedeckte Dreitausender. Dafür haben die Kinder keinen Blick. Die stürmen die Zimmer, erklimmen statt der Gipfel die oberen Etagen der Doppelstockbetten. Zunächst gibt es nichts Spannenderes, als das eigene Zimmer und das der Freunde zu erkunden. Danach folgt gleich das gut ausgestattete Spielzimmer.
Draußen wäre jetzt noch ein kleiner Bach zu erforschen, doch der muss warten bis morgen. Zehn Uhr abends ist Schluss mit Toben: Hüttenruhe! Und 7.30 Uhr gibt’s schon Frühstück. Das hat Kathi, die Hüttenwirtin, mit Nachdruck zu verstehen gegeben. „Mama, die sind aber streng hier“, moniert der vierjährige Sohn. Doch der Alltag auf 2000 Metern ist gut durchgetaktet und lässt wenig Spielraum für Sonderwünsche.