12.000 unterschiedliche Pflanzen gibt es in Europa, rund 1.500 davon sind essbar. Und wer zumindest einen kleinen Teil davon entdecken möchte, der macht eine Kräuterwanderung. Dabei geht es nicht darum, Survival-Freaks wie Rüdiger Nehberg nachzueifern. „Aber wenn du weißt, was du am Wegesrand siehst, erkennst du auch, wie vielfältig die Natur ist“, erklärt Sonja. Und im Idealfall passen die Menschen dann auch besser auf die auf, lernen sie zu schätzen, so das Kalkül. Denn viele Pflanzen, denen wir auch auf alltäglichen Touren begegnen, sind fast so alt wie die Zeit. Der Schachtelhalm neben dem Gartentor? Seit 400 Millionen Jahren auf der Erde. Die Farne im Schatten? Auch schon 350 Millionen Jahre hier.
Die Begeisterung für die Schönheiten der Natur liegt Sonja quasi im Blut. „Bei meiner Tante bin ich damit aufgewachsen“, erzählt sie. „Dort war dieses Wissen vom Leben – welche Pflanzen gibt es, welche Inhaltsstoffe haben sie, wie verarbeitet man das.“ Bei der Tante, das heißt: ein Bauernhof hinter Dorfen, mitten auf dem oberbayerischen Land. „Ich konnte dort den ganzen Tag lang machen, was ich wollte, in der Natur herumstreunen. Es war ein Traum“, erinnert sich Sonja.