Das Jahr 2017 war zweifelsohne das Jahr der Outdoor-Branche. Den Gesamtumsatz der Branche schätzte die European Outdoor Group (EOG) auf etwa 12,3 Milliarden Euro. Die guten Ergebnisse des State of Trade 2017 (mit Daten von 115 Unternehmen) standen dabei im Kontrast zum zuvor geringen Wachstum (3 Prozent) 2016.
Das Jahr 2018 scheint nun allerdings wieder ein schwächeres gewesen zu sein. So vermutet es zumindest Pauline Shepherd, Head of Market Research bei der European Outdoor Group (EOG). Sie folgerte das auf der ISPO Munich 2019 aus dem Feedback, das ihr die Unternehmen gaben. „Das liegt vor allem am Wetter“, sagte Shepherd. „2018 gab es einen langen, warmen Sommer mit einer massiven Hitzewelle.“
Gerade in den beiden traditionell starken Sparten Bekleidung und Schuhe vermuten fast 40 Prozent der Unternehmen, dass der Umsatz letztlich zurückgegangen sein wird. Lediglich die Firmen der dritten Kategorie, also etwa Zelte oder Campingkocher, erfreuen sich dank der lauen Sommernächte eines Zuwachses.
Ähnlich verhalten sind bisher die Rückmeldungen der Winter-Saison 2018/19: „Nicht gut bis Anfang Januar. Dann aber besser, da in mehreren EU-Ländern Schnee fällt“, sagte ein Unternehmen in der Umfrage. Zudem sei die Marktstimmung generell „verhaltener als im Vorjahr: 27 Prozent geben an, dass ihre Märkte rückläufig sind, verglichen mit nur 3 Prozent im Vorjahr“, sagt Shepherd.
Dennoch sieht sie künftig weiter große Chancen für den Outdoor-Markt. Neue Trends wie die Vermeidung von Plastikmüll oder die Lauf-Neuheit „Plogging“, eine Natursportart, bei der während des Laufens Müll gesammelt wird, erfreuen sich immer mehr Beliebtheit auf der ganzen Welt. Seit dem Jahr 2018 sind die Suchanfragen nach Plastikverschmutzung und Plogging im Internet dramatisch angestiegen.
Darin sieht Shepherd eine große Chance. Gerade der Wunsch nach Nachhaltigkeit hat einen großen Einfluss auf die Branche. Die Unternehmen schauen mittlerweile darauf, dass die Innovationen nicht nur überraschen, sondern auch umweltverträglich sind - womit sie auch einem großen Wunsch der Kunden entsprechen, beschreibt Shepherd.
Und die Herausforderungen 2019? Die betreffen auch im Outdoor-Markt aus dem Sportmarkt bekannte Phänomene. Erst einmal stehe der Brexit an, der sie als Britin persönlich betreffe, so Shepherd. Und sie fügt an: „Wir brauchen Menschen, die nach draußen gehen, neue Kunden im Markt.“
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