Entspannung auf dem Wasser – wer mit dem Kanu unterwegs ist, erlebt die Natur hautnah, spürt die Elemente und entwickelt ein ganz eigenes Gefühl der Ruhe. Zeit? Nicht mehr wichtig. Außerdem ist man in den schmalen Kanus ziemlich sicher vor Corona – mehr als ein Haushalt passt in der Regel nicht in die schlanken Boote. Vor allem aber erleben Kanu-Einsteiger eine ganz neue Art des Reisens. Und gerade auch Familien mit Kindern können hier großartige Momente erleben.
Doch auch wer das große Abenteuer sucht, wird mit dem Kanu fündig. Gehen sie doch für ein paar Tage auf Kanu-Wanderfahrt. Mit leichtem Gepäck (wasserdicht verstaut) und einem kleinen Zelt hangeln sie sich von Ort zu Ort und, je nachdem, wo sie unterwegs sind, von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit.
Drei Wasserwanderrastplätze, die sich lohnen:
Auf der Recknitz paddeln Sie in Richtung Ostsee und durchqueren auf dem Weg zur Mündung in Ribnitz-Damgarten urige und ursprüngliche Landschaften. Rund um den Wasserwanderrastplatz Tessin entdecken sie seltene Tier- und Pflanzenarten oder meditieren, während Sie sich von der Strömung treiben lassen.
Wer nur kurz unterwegs sein mag und kein eigenes Kanu besitzt: In Tessin können sie Boote und Ausrüstung für Ihre Tour leihen.
https://stadt-tessin.de/kultur-tourismus/freizeitangebote/wasserwanderrastplatz/
In Sachsen ist die Elbe noch ruhig und überschaubar, kein Vergleich mit dem Strom, der irgendwann durch Hamburg fließt. Kurz hinter der tschechischen Grenze ist der Fluss sogar eines der fischreichsten Gewässer Europas, Seerosen und Muscheln zeugen von der guten Wasserqualität – wie gemacht für eine Kanuwanderfahrt.
Ein besonders schöner Rastplatz liegt unterhalb der imposanten Festung Königstein im gleichnamigen Ort in der Sächsischen Schweiz. Der Platz beim Tourenanbieter und Bootsverleiher Kanu Aktiv ist recht einfach und nicht besonders groß. Was die Stelle besonders macht, ist der Blick aus dem Zelt auf die Festung, die über der Elbe thront.
Der Spreewald versteckt seine zarte Schönheit gelegentlich hinter brachialem Marketing. Wer mag sich schon auf dem Gurkenradweg von Gurkenverkostung zu Gurkenverkostung hangeln? Dabei ist es hier schlicht zauberhaft, wenn man die Gurkenbusse erst hinter sich gelassen hat. Für Kanufahrer ist das Dorf Burg eine gute Adresse. Rund 300 Kanäle und Wasserwege durchschneiden hier weitläufige Wiesen, Felder und Wälder.
Ein idealer Ausgangspunkt für die unterschiedlichsten Touren durch den ursprünglichen Spreewald in die nahe und ferne Umgebung ist der Campingplatz an den Spreefließen. Die Zelte stehen direkt am Ufer, es gibt Badestellen, Feuerplätze und einen kleinen Kahnhafen, um die Boote bequem einzusetzen.
Abenteuer auf zwei Rädern: Aus Backpacking wird Bikepacking. Mit leichtem Gepäck geht es auf einen Wochenendtrip oder die ganz lange Tour. Der Reiz liegt dabei im Verzicht. Ziel ist es, möglichst wenig Gepäck dabei zu haben, um mit dem MTB, dem Gravelbike oder dem klassischen Rennrad leicht und agil zu bleiben – und trotzdem komfortabel versorgt zu sein. Wie das geht haben wir hier zusammengefasst.
Auch organisierte Bikepacking-Events finden immer stärkeren Zuspruch – wobei man hier nicht von durchgestylten Events ausgehen sollte; das ist ausdrücklich nicht erwünscht. Es geht um Selbstversorgerfahrten, statt eines starren Reglements gibt es einen Ehrenkodex. Das bedeutet: Wirklich alles, was man unterwegs benötigt, haben die Sportlerinnen und Sportler am Rad. Was fehlt, müssen sie sich unterwegs selber besorgen – helfende Freunde an der Strecke sind verpönt. Die Strecke darf einzig aus eigener Muskelkraft zurückgelegt werden und jede Art geplanter Arrangements ist verboten.
Als „Mutter aller Selbstversorgerfahrten“ in Deutschland gilt die Grenzstein Trophy. Innerhalb eines Korridors von 7,5 Kilometern westlich und östlich der ehemaligen innerdeutschen Grenze geht es 1275 Kilometer durch Deutschland, wegen der Pandemie allerdings erst im kommenden Jahr wieder offiziell.
Im Süden der Republik lockt das Abenteuer beim Bike-Crossing Schwarzwald. Auf den 440 Kilometern von Pforzheim nach Bad Säckingen stehen 16.000 Höhenmeter auf dem Plan. Nicht ganz einfach und vielleicht gerade deswegen mittlerweile Kult. Normal trainierte Biker sollten die Strecke in sechs bis acht Tagen schaffen. Zur Belohnung gibt es die irren Fernblicke von den Höhen des Schwarzwalds.
Ein absoluter Klassiker ist auch der Rennsteig. Der Höhenweg durch Thüringer Wald und Frankenwald führt knapp 170 Kilometer von Hörschel bei Eisenach bis nach Blankenstein am Oberlauf der Saale. Noch einmal 30 Kilometer länger ist der Rennsteig Radweg. Der schlängelt sich auf urigen Wald- und Wiesenwegen vorbei an Oberhof, der Wartburg bei Eisenach oder dem Bergsee Ebertswiese bei Floh-Seligenthal.
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