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ProPhoto1234/Shutterstock.com
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Olympia/30.06.2021

Paralympics und Olympia Paris 2024: So viel Geld kassieren die Sieger für Gold

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Gold macht reich? Für viele Triumphator*innen bei den Olympischen Spielen und Paralympics Paris 2024 gilt das nicht - und ist dabei stark vom Land abhängig. Der Überblick über das Thema Geld für Gold.

Das wird international für Gold bei Olympia und Paralympics Paris 2024 gezahlt

Die Geldprämien für einen Olympiasieg sind international sehr unterschiedlich. Laut Forbes gibt es dabei mehr als zehn Nationen, die sechsstellige Beträge für Gold auszahlen. Hier die Top Ten:

  1. Hongkong: 768.000 Euro
  2. Israel: 252.000 Euro
  3. Serbien: 200.000 Euro
  4. Malaysia: 193.000 Euro
  5. Italien: 176.000 Euro
  6. Litauen: 164.000 Euro
  7. Moldau: 154.000 Euro
  8. Lettland: 139.000 Euro
  9. Ungarn: 138.000 Euro
  10. Bulgarien: 125.000 Euro

Zudem gibt es regionale Unterschiede bei den Prämien für Teams. In den meisten Ländern gibt es für jede*n Athlet*in eine kleinere Auszahlung als für einen Individualsieger. In Italien beispielsweise gibt es jedoch diesen Unterschied nicht: Jedes Teammitglied bekommt die volle Geldprämie ausgezahlt.

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Andere Gold-Prämien: Diamanten, lebenslange Miete, keine Wehrpflicht

Andere Länder, andere Prämien: Für polnische Goldgewinner gibt es einen Diamanten, ein Gemälde und eine Dreizimmerwohnung in Warschau. Serbien zahlt seinen Siegern eine lebenslange staatliche Rente ab 40. In Litauen leben die Goldgewinner nach ihrem Triumph lebenslang mietfrei. Und in Südkorea werden alle männlichen Medaillengewinner vom Wehrdienst freigestellt, den sonst selbst berühmte Fußballprofis für 18 Monate leisten müssen.

Medaillen Paris 2024: Mit einem Stück Eiffelturm

Die Medaillen für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 sind echte Kunstwerke – und den Sportlern oft viel mehr wert als die Geld-Prämie. In die Plaketten sind 18 Gramm aus dem Metall des legendären Eiffelturms eingearbeitet. Ideell ist der Wert von olympischen und paralympischen Goldmedaillen ohnehin riesig. Boxer Wladimir Klitschko verkaufte seine Olympia-Goldmedaille von 1996 beispielsweise für eine Million Dollar an einen unbekannten Bieter auf einer Auktion und legte damit den Grundstein für die Stiftung der Klitschko-Brüder. Sie unterstützt Kinder beim Sporttreiben in der Ukraine – eine wahrhaft goldene Idee.

Leichtathletik-Verband setzt mit eigener Prämie neue Maßstäbe

Der Leichtathletik-Weltverband hat mit einer Entscheidung für Wirbel gesorgt: Bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 wurden erstmals 50.000 US-Dollar (etwa 46.000 Euro) als zusätzliche Prämie an die Goldmedaillengewinner in der Leichtathletik vergeben. Bei Staffelsiegen bekommt das Team insgesamt den Betrag, welchen sie dann untereinander aufteilen können. Für viele Athletinnen und Athleten ist das eine willkommene Anerkennung ihrer harten Arbeit und ihrer Erfolge. Doch nicht alle sind begeistert: während die Prämie bei den Sportlern für Freude sorgt, gibt es von anderen Sportverbänden und vor allem dem IOC kritische Stimmen. Sie befürchten, dass finanzielle Anreize den olympischen Geist verändern und ein Ungleichgewicht zwischen den Sportarten schaffen könnten. Ob bis zu den nächsten Olympischen Spielen weitere Verbänden diesem Beispiel folgen ist somit fraglich.

Gold & Medaillen bei Olympia & Paralympics: So viel Geld gibt’s in Deutschland

Inflation hin oder her - seit 2014 zahlt die Stiftung Deutsche Sporthilfe für Gold bei Olympischen Spielen und Paralympics 20.000 Euro, Silber bringt 15.000 Euro, Bronze 10.000 Euro. Das gilt auch für Paris 2024, eine Steigerung gab es also seit zehn Jahren nicht mehr. Für Mannschafts- und Staffelmedaillengewinner – also in Paris z. B. die Olympiasiegerinnen in der neuen Trendsportart 3x3-Basketball – werden die Prämien „gesondert durch den Gutachterausschuss“ festgelegt. In der Regel erhalten die Teamsportler in Deutschland weniger Geld als erfolgreiche Einzelsportler. Alle Prämien müssen natürlich ordentlich versteuert werden. Voraussetzung für eine Prämien-Auszahlung ist zudem, dass die AthletInnen im Vorfeld von Olympia und Paralympics bereits von der Sporthilfe unterstützt wurden. Und es gibt noch einen Haken: Die Prämien werden gestaffelt in den folgenden zwölf Monaten nach dem jeweiligen Großevent ausgezahlt.

Heftige Kritik an deutschen Prämien für Olympia und Paralympics Paris 2024

An den im internationalen Vergleich mageren deutschen Belohnungen für Gold gibt es heftige Kritik. Jens Kahl, Sportdirektor der Kanuten, die 2024 in Paris erneut der medaillenreichste deutsche Sportverband waren: „Die Prämien-Mittel bei der Stiftung deutsche Sporthilfe sind begrenzt. Ob das der richtige Weg ist oder ob Mittel aus dem Bundeshaushalt dazukommen sollten, um Leistung adäquat zu bezahlen, ist die Frage. Fest steht, dass es in anderen Ländern für Olympia-Erfolge wesentlich mehr gibt.“ Immerhin soll es laut Kahl diesmal endlich eine Olympia- und Paralympics-Goldprämie von vermutlich ebenfalls 20.000 Euro für Trainer geben. Die nach einem Unfall querschnittsgelähmte zweimalige Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel forderte in einem Interview eine Erhöhung der deutschen Gold-Prämie auf eine Million Euro.

Warum Deutschland im Vergleich wenig zahlt

Als Deutscher muss man es sich leisten können, seine Sportart so professionell zu betreiben, um sich für Olympia zu qualifizieren. Das hängt zum einen mit den begrenzten Mitteln der Sportförderung zusammen.

Zum anderen geht viel Geld in die berufliche Absicherung der Olympia-Starter. Viele sind zum Beispiel bei der Bundespolizei, Bundeswehr oder dem Zoll beschäftigt und werden für sportliche Maßnahmen freigestellt.

Durch das Elite-Programm (Sponsor Mercedes-Benz) werden 150 Sportler mit Medaillenperspektive mit Summen zwischen 400 und 1800 Euro im Monat unterstützt.




Autor: Lars Becker