Auf der ISPO Munich 2018 steht Triathlon-Star Anja Beranek gemeinsam mit ihrem Ironman-Kollegen Nils Frommhold auf der Bühne und präsentiert die neuen Laufschuhe ihres Ausrüsters Skechers. Es geht um ihren Sport, ums Training und die Planung der Saison. „Ironman ist, wenn es neun Stunden lang weh tut“, sagt Nils und lächelt über sein eigenes Bonmot.
Auch im Training, ergänzt Anja, bewege man sich als Profi gut „ein Fünftel der Zeit im Schmerzbereich“. Profi-Triathlon ist ein hartes Geschäft, so weit, so wenig überraschend. Doch der Beruf hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert, ist vielleicht noch ein wenig härter geworden.
Gerade die zunehmende Digitalisierung hat das Berufsbild des Profi-Triathleten maßgeblich verändert. „Ich spüre den digitalen Wandel am eigenen Leib, und das sehr intensiv“, erzählt Anja nach ihrem Auftritt auf der Bühne. Vieles sei einfacher geworden, anderes komplexer.
Ihr Trainer ist zum Beispiel nicht immer vor Ort, kann aber jederzeit verfolgen, wie Anja trainiert hat, wie sie sich erholt und wie die Reize wirken. Auch die Leistungsdiagnostik funktioniert heute über die Distanz und voll digital. Soweit die Verbesserung. „Im Alltag bedeutet das aber auch, dass ich mich ständig mit sehr viel Technik umgeben und befassen musst“, schildert Anja die Kehrseite der Medaille.
Die teilweise recht komplexen Geräte zu beherrschen, das kostet Zeit. Dazu kommt, dass nicht immer ganz klar ist, was möglicherweise mit den Daten geschieht. Anja wird als Sportlerin gläsern.
Fast noch größer ist der Wandel, der sich durch die sozialen Medien vollzieht. Das Berufsbild des Profi-Triathleten hat sich in den vergangenen Jahren extrem gewandelt. Neben dem Training wird es zum Beispiel immer wichtiger, selber quasi als Influencer zu agieren, die Community zu bespielen und mit den Fans zu kommunizieren.
„Das wird heute auch erwartet“, erklärt Anja. „Der WM-Titel allein reicht vielen Sponsoren nicht mehr. Heute musst Du auch viel von Deiner Persönlichkeit einbringen.“ Das hilft bei der Vermarktung ungemein. Auf der anderen Seite entsteht dadurch auch ein gewisser Druck, den Usern auch Privates zu offenbaren.
„Ich persönlich habe damit grundsätzlich keine Probleme, sagt Anja“. Es sei aber wichtig, Prioritäten zu setzen – letztlich geht es darum, dass im Wettkampf schnell zu sein, „darum muss ich mich zuerst kümmern“.
Der Plan fürs kommende Jahr ist derweil kein Geheimnis. Anja Beranek gilt als zielstrebige und ehrgeizige Athletin, die sich stetig verbessern will. Saisonhöhepunkt wird die Ironman-WM im Oktober auf Hawaii. Vierte war sie dort schon einmal. Dieses Jahr soll es ein Platz auf dem Podium werden. Ob das funktioniert, sehen Sie beizeiten Beraneks Instagram-Profil.
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