Für die beiden Mitbegründer Wiebe Poelmann und Wouter de Roy van Zuidewijn ist der ISPO Award eine große Bestätigung. Aber nicht nur eine Bestätigung für ein gelungenes Produkt, das nach vielen Stunden harter Arbeit zur Marktreife gelangt ist, sondern vor allem eine Bestätigung für die grundsätzliche Marschrichtung ihres Unternehmens: „Als wir vor zwei Jahren Cortèz Outerwear gründeten – die Firma wird derzeit gerade in Cortazu.com umbenannt - hatten wir die Vision, eine Brand zu schaffen, die die Leute inspiriert, nach draußen zu gehen und dabei gleichzeitig die Welt ein wenig zu verbessern. Das haben wir über ein direct-to-consumer-Modell umgesetzt, bei dem wir eben direkt an den Endverbraucher verkaufen und somit hohe Zwischenhändler-Margen umgehen. Auf diese Weise können wir hoch-qualitative Produkte anbieten, die den Vergleich zu den etabliertesten Marken der Branche nicht zu scheuen brauchen, allerdings bei einem sehr viel geringerem Verkaufspreis. Das zusammengenommen mit unserem Fokus auf Nachhaltigkeit, macht unser Unternehmen zu einer sehr attraktiven Brand für unsere Kunden. Der ISPO Award gibt uns Recht in unserem Ansatz, gleichzeitig hohe Qualität, umweltfreundliche Bedingungen und ein faires Preislevel anbieten zu können."
Es fängt bereits bei der Auswahl der Zulieferer an, die vor allem den Kriterien der Sozialverträglichkeit und Nachhaltigkeit unterliegt. In Zeiten, in denen unzählige Produkte auf den verschiedensten Märkten mit dem Label „sustainable – nachhaltig“ versehen werden, obwohl es sich in vielen Fällen einzig und alleine um Image-Kampagnen handelt, sogenanntes „Greenwashing“, wollte Cortazu seinen ideellen Ansprüchen auch Taten folgen lassen.
Nachhaltigkeit muss für Cortazu bereits bei der Produktkonzeption anfangen. Alle Designs werden in-house konzipiert, mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit, Einfachheit und Funktionalität. Es wird großer Wert auf Details gelegt und hoch-technische Komponenten von Premium-Herstellern verwendet, die eine außerordentlich hochwertige Verarbeitung ihrer Produkte sicherstellen. Produzieren lässt Cortazu bei Vert Fashion Company, ein Hersteller, der bereits mit vielen prominenten Outdoor-Brands zusammenarbeitet und Herman Poelmann, einem der Mitbegründer gehört. Dies ermöglicht Cortazu wiederum seine Lieferkette vollständig zu kontrollieren und sehr wählerisch bei seinen Zulieferern zu sein. Im Falle der nun ausgezeichneten Jacke hat sich Cortazu mit dem Garnproduzenten Green Threads zusammengeschlossen, um die umweltfreundliche Recycled Nylon 3L-Membran zu produzieren.
Cortazu gelang der Markteinstieg über drei Kickstarter-Kampagnen, die alle beeindruckend erfolgreich waren, und darf nach nur zwei Jahren bereits über 3500 Konsumenten ihre Kunden nennen. Nun könnte man anfangen, einfach den Gewinn einzustreichen. Der Nachhaltigkeits-Ansatz der jungen Holländer hört allerdings nicht bei der Produktion auf. Es geht Cortazu auch darum, etwas zurückzugeben, sich zu engagieren.
Der erste Schritt dazu war, Sponsoring-Partner des niederländischen Paralympics-Snowboad-Teams zu werden, über das man sicherlich nicht das Maximum an medialer Aufmerksamkeit erreicht. Aber darum ging es de Roy van Zuidewijn und seinen Kollegen in erster Linie gar nicht: „Wir haben uns viel Input von Sportlern für unsere Produkte eingeholt. Dafür wollten wir auch etwas zurückgeben und das Paralympics-Team ist in unseren Augen besonders förderungswürdig, da es Großartiges leistet und das fernab der Bedingungen, die ihre nicht-beeinträchtigten Kollegen in diesem Sport vorfinden.“ Ein Grund mehr für Cortazu, das Team mit seinen Produkten zu unterstützen.
Das war den Gründern von Cortazu allerdings immer noch nicht genug. Man dachte in globalerem Maßstab und setzte ein Zeichen in Sachen Klimaschutz. Mit Justdiggit ging das Unternehmen eine Partnerschaft ein: „Das Projekt mit der holländischen NGO Justdiggit in Kenia und Tansania wirkt dem Klimawandel entgegen. Nur durch Graben kann der Boden wieder Regenwasser aufnehmen, ausgetrocknetes Land wird wieder begrünt und die Region kann sich wieder erholen und einen gesunden Wasserkreislauf bilden. Die Begrünung wirkt der Klimaerwärmung entgegen“, kommentiert de Roy van Zuidewijn. Das wird auch von Cortazus Zielgruppe, hauptsächlich Millennials, wertgeschätzt. Sie verstehen, dass es sich bei Cortazu um eine Firma handelt, die mehr tut, als nur fertige Produkte abzuliefern. Ein gelungenes Beispiel für die neue Art von Unternehmertum, das die traditionelle Art des Wirtschaften infrage stellt und damit großen Erfolg hat.
Das soll bei Weitem noch nicht das Ende der Entwicklung von Cortazu sein. Wie bei jedem Unternehmen ist man natürlich auch hier der Wirtschaftlichkeit verpflichtet, allerdings nicht unbedingt der ausschließlichen Kapitalanhäufung: „Wir versuchen uns ständig weiterzuentwickeln und neue Wege zu finden, etwa die Produktion in Bezug auf Nachhaltigkeit noch weiter zu verbessern. Wir sind kontinuierlich am Wachsen und stets auf der Suche nach neuen Mitarbeitern, die unsere Passion und Einstellungen teilen. Bei den ISPO Awards haben wir nicht nur aus Publicity-Gründen teilgenommen, sondern auch, um auf unseren Ansatz aufmerksam zu machen und auf der Messe neue Partner und Investoren zu finden, mit denen wir unsere Projekte und Zukunftspläne noch schlagkräftiger durchsetzen können.“
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