Erfolg mit nachhaltig und sozialverträglich hergestellten Produkten: Schöffel hat zum wiederholten Mal den „Leader-Status“ der unabhängigen Fair Wear Foundation (FWF) erhalten. Zudem verzeichnete das Familienunternehmen aus dem bayerischen Schwabmünchen beim neuesten „Brand Performance Check“ der FWF einen weiteren Erfolg: Schöffel erreichte nicht nur zum sechsten Mal in Folge die höchste Stufe bei der Einhaltung fairer Produktionsprozesse, sondern erzielte auch den aktuell besten Score unter allen Outdoor-Marken. Eine adäquate Auszeichnung für die Marke, die laut Firmenchef Peter Schöffel „den Menschen in den Mittelpunkt stellt“.
Die Fear Wear Foundation ist eine internationale Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, gemeinsam mit Bekleidungsherstellern die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie zu verbessern. Das geschieht beispielsweise durch Projekte zur Lohnsteigerung oder zur Reduzierung von Überstunden. Die Organisation ist in den Bereichen Outdoor & Sports, Womens Wear, Accessories, Bags, Shoes, Workwear, Fashion und Promotional tätig. „Gemeinsam machen wir Kleidung fair für alle“, lautet ihr Motto.
Schöffel ist seit 2011 Mitglied in der FWF. „In den ersten drei Jahren gibt man den Unternehmen die notwendige Zeit, um intern die Strukturen zu schaffen“, blickt Georg Kaiser, Unternehmensleitung Operations bei Schöffel und damit für das Thema Arbeitsbedingungen verantwortlich, auf die Anfangsjahre zurück. „Die größte Herausforderung war, in allen Bereichen des Unternehmens dasselbe Verständnis zu etablieren, wie wichtig die soziale Verantwortung für uns ist.“ Von der Umsetzung her ist ein enormer personeller und organisatorischer Aufwand nötig. Um für jeden Lieferbetrieb alle wichtigen Informationen zu erhalten und damit ein hohes Level an Transparenz zu erreichen, beschäftigt Schöffel heute Mitarbeiter in Deutschland, Vietnam und Myanmar.
Mit der FWF-Mitgliedschaft stellt Schöffel sicher, dass sich die Produktionsbetriebe, die in elf Ländern auf drei Kontinenten beheimatet sind, zahlreichen Audits mit klaren Vorgaben in Bezug auf die Arbeits- und Produktionsbedingungen unterziehen. Dabei erreichte das Unternehmen in dem Mitte Juli 2020 veröffentlichten „Brand Performance Check“ der FWF eine Monitoringquote von 100 % sowie einen Benchmark-Score von 90 aus 100 möglichen Punkten – ein höherer Wert, als derzeit alle anderen Outdoormarken erzielt haben.
Die voll erfüllte Monitoringquote zeigt, dass alle Produktionsbetriebe von Schöffel in den vergangenen drei Jahren auf ihre Arbeitsbedingungen überprüft wurden. Den Leader-Status erhielt Schöffel als eines der Unternehmen mit überdurchschnittlicher Bewertung. Diese konzentriert sich auf zahlreiche Leistungsindikatoren, die sich auf den Umgang mit den Produktionspartnern beziehen und auf die Arbeitsbedingungen in den Betrieben auswirken. Das wiederholte Erreichen des Leader-Status setzt eine fortlaufende Verbesserung voraus. Das beweist, dass Schöffel im Berichtszeitraum noch einmal deutlich strengere Anforderung an seine soziale Verantwortung erfüllt hat als in den Jahren davor.
„Wir besuchen jeden Betrieb vor einer Zusammenarbeit“, stellt Georg Kaiser klar. „Ich kenne Betriebe, die für Billigketten arbeiten, und die unserer Produktionspartner. Die Unterschiede sind mitunter signifikant.“ Wird er nach dem Thema Arbeitsbedingungen gefragt, kann er erklären, dass die Ware wirklich fair hergestellt wird.
Mit den Lieferanten arbeitet Schöffel langfristig und partnerschaftlich zusammen – eine wichtige Voraussetzung auch für die FWF. Schöffel zahlt in allen Betrieben den gesetzlichen Mindestlohn und in vielen Betrieben erheblich mehr: „Unser Ziel ist es, in allen Produktionsstätten Living Wages zu zahlen“, so Georg Kaiser. Das sei ein sehr hoher Anspruch – und bei einigen Produzenten auch noch ein weiter Weg. Denn nur weil man pro Kleidungsstück mehr Geld bezahle, komme dieses nicht unbedingt auch bei den Näherinnen an. „Deswegen müssen wir die Lohnzettel nachverfolgen und wissen, wie viele Stunden sie gearbeitet haben. Das sind teilweise sehr heikle Informationen. Da braucht man eine langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit.“
Beim Thema „Living Wage“ sieht er noch den größten Verbesserungsbedarf. „Daran muss man gemeinsam mit dem Produzenten arbeiten. Die Betriebe brauchen oft organisatorische Hilfe von uns, damit sie ihre internen Abläufe optimieren und effizienter gestalten können, um so ihren Leuten mehr Geld zahlen können“, so Kaiser. „Den hohen Benchmark-Score von 90 hat sicherlich auch unser starkes Engagement in diesem Bereich unterstützt.“ Zusätzlich hat Schöffel Erfolge bei der Reduzierung von Überstunden erzielt. „Wir haben eine aufwendige Risikoanalyse für das Aufzeigen von Verbesserungspotenzial betrieben und durch Änderungen in der Organisation, Logistik und Auftragsplatzierung einiges erreicht.“
Im Schöffel Headquarter ist die Sozialverträglichkeitsstrategie voll akzeptiert. „Hier am Unternehmenssitz ist heute jeder der Überzeugung, dass unsere Verantwortung nicht an der Unternehmenseinfahrt endet“, ist Kaiser überzeugt. Herausfordernd sei aber oft die Tatsache, dass eine sozialverantwortliche Planung in der Regel mehr Zeit benötigt: „Bis ein Betrieb für uns produzieren darf, müssen viele Prüf- und Prozessschritte erledigt sein. Das erschwert die Flexibilität manchmal“, gibt Kaiser zu. „Aber auch in diesen Fällen führen wir keine internen Diskussionen mehr. Das Bewusstsein, dass es der allein richtige Weg ist, herrscht vor.“
Zudem agiert Schöffel als Familienunternehmen aus Überzeugung. „Da steht der Name der Familie auf den Kleidungsstücken“, so Georg Kaiser. „Daher sagt Peter Schöffel: Ich möchte sicher sein, dass die Menschen auch bei unseren Produktionspartnern einen sicheren Arbeitsplatz haben, alle Standards der International Labour Organization eingehalten und Überstunden verhindert werden.“
Er schätzt, dass Schöffel im Einkauf rund zehn Prozent mehr zahlt als Firmen, die sich nicht um das Thema „Soziale Verträglichkeit“ kümmern. „Das hört sich gar nicht so viel an. Es ist aber nicht der einzige Invest in das Thema Nachhaltigkeit. Hinzu kommen weitere Partnerschaften wie im Bereich des Schadstoffmanagements und nachhaltig produzierter Stoffe.“ Schöffel sei damit im Outdoorbereich allerdings auch in guter Gesellschaft, weil so gut wie alle deutschen und europäischen Outdoorunternehmen ebenfalls FWF-Mitglied sind: „Die meisten von uns haben den gleichen Anspruch. Und auch unsere Kunden achten als naturverbundene Menschen sehr viel stärker auf Nachhaltigkeit.“
Dem Lieferketten-Gesetz, das gerade in der Diskussion ist, sieht Georg Kaiser entspannt entgegen: „Schöffel hat schon lange umgesetzt, was da gefordert wird. Und letztlich ist es unsere Überzeugung, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Das umfasst natürlich auch wirtschaftliche Aspekte, aber in einer anderen Priorisierung.“
Weitere Informationen gibt es auf www.schoeffel.com
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