OutDoor by ISPO ist gestartet: Messe und Branche freuen sich über zweistelliges Wachstum

661 Aussteller. Damit hat die OutDoor by ISPO 2023 die Zahl der teilnehmenden Unternehmen gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. 2022 hatte die Messe München mit 310 Ausstellern nach zwei Jahren COVID-Pause den Restart der OutDoor by ISPO gefeiert. Der deutliche Zuwachs in diesem Jahr kam vor allem durch internationale Unternehmen, die in diesem Jahr stolze 86 Prozent des Ausstellerfeldes ausmachen, so Messe-CEO Stefan Rummel.

Auf der Pressekonferenz der European Outdoor Group (EOG) und der Messe München GmbH zur Eröffnung der OutDoor by ISPO 2023 im MOC Messe- und Eventcenter München freute er sich auch über ein Flächenplus von 17 Prozent gegenüber der Vorveranstaltung. Die OutDoor by ISPO 2023 hat damit 35.000 Quadratmeter Fläche.

Auch Scott Nelson, Programme Manager der EOG, konnte bei der Vorstellung des „State of Trade 2022“ Reports neue Rekorde melden: 2022 habe die europäische Outdoor-Branche einen Gesamtumsatz von 6,1 Milliarden Euro erzielt. Ein Plus von 11,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2021. Um die Zahlen vergleichbar zu machen, wurden dabei die Daten aus dem russischen Markt für 2021 herausgerechnet.

Insgesamt konnte die Outdoor-Branche 2022 in den von der EOG beobachteten Märkten 265 Millionen Produkte verkaufen. Dabei wuchsen insbesondere Schuhe (20,40 %) und Zubehör (19,05 %), während das geringste Wachstum bei Zelten und Kletterausrüstung zu verzeichnen war.

Die Stärke der Branche führte Arne Strate, Generalsekretär der EOG, auch darauf zurück, dass der Verband die Pandemiepause genutzt habe, um seine gesamte Arbeit zu überdenken und zu überarbeiten. „Wir kamen aus der Pandemie mit Volldampf heraus“, sagte er.

Volldampf ist das richtige Stichwort für die OutDoor by ISPO. „Die schiere Größe der OutDoor by ISPO mit 4 Hallen, 4 Atrien und dem riesigen Freigelände ist einfach nur bemerkenswert“, freute sich Lena Haushofer, Exhibition Director der OutDoor by ISPO. „Hier finden sowohl Händler, Hersteller und Marken das Richtige. Hier vernetzt sich die Outdoor-Community, macht Geschäfte und feiert auf unseren Partys.“

Das stark wachsende Aussteller- und Besucherfeld hat bei der Messe München GmbH bereits zu einer weiteren, weitreichenden Entscheidung geführt: Nach zwei Jahren im MOC wird die OutDoor by ISPO 2024 wieder an ihren angestammten Standort auf dem Messegelände in München Riem zurückkehren. Mit rund 70.000 Quadratmetern verfügbarer Fläche gäbe es dort noch mehr Entwicklungspotenzial für eine noch größere und noch vielfältigere OutDoor by ISPO, so Stefan Rummel.

„Auf der OutDoor by ISPO 2023 liegt der Schwerpunkt auf der Kreislaufwirtschaft. Denn ohne Kreislaufwirtschaft werden die ehrgeizigen Ziele der EU nicht erreicht werden“, sagte Lena Haushofer. „Das Thema betrifft die gesamte Branche, von den Rohstoffen bis zum Design, den Einzelhändlern, den Nutzern und letztlich den Recyclern. Deshalb werden wir das Bewusstsein dafür schärfen und Projekte vorstellen, die sich mit diesen Fragen befassen.“

Auch der auf der OutDoor by ISPO vorgestellte Consumer Insights Report von ISPO bestätigt, wie wichtig dem Verbraucher das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz ist. So gaben 38,19 Prozent der für den Report befragten Konsument*innen an, zu einer anderen Marke wechseln zu wollen, wenn diese klimafreundlicher sei, als ihre bisher genutzte Sport- und Outdoor-Marke.

Wie nachhaltige und auch funktional durchdachte Produkte aussehen können, zeigen mustergültig die 34 ISPO Award Gewinner, die in der ISPO Award Exhibition Area im Außenbereich der OutDoor by ISPO gezeigt werden. Alle haben vor ihrer Bewertung durch eine Fachjury einen Nachhaltigkeitscheck durch Expertin Louisa Smith durchlaufen – und beweisen ganz besondere Innovationskraft.

Eines der wohl ambitioniertesten Nachhaltigkeitsprojekte der gesamten Branche dürfte das „Carbon Reduction Project“ der EOG sein. Katy Stevens, Head of CSR and Sustainability, berichtete, dass die EOG im Rahmen dieses Projekts nun 15 wichtige Zulieferer der Outdoor-Branche – die meisten in Asien – evaluiert habe. 

Dabei sei ein CO₂-Einsparpotenzial von 50 bis 60 Prozent ermittelt worden. Jetzt gelte es, dieses Potenzial in den kommenden Jahren zu heben. Dafür führt die EOG gemeinsam mit Partnern Workshops durch, entwickelt spezielle Trainings und schnürt ein „Carbon Toolkit“ mit einem konkreten Aktionsplan zur Reduzierung von CO₂-Emissionen bei den wichtigsten Produzenten der Outdoor-Branche.

Die Branche darf sich auch auf den 7. Juli 2023 freuen. Ab diesem Datum steht der neue Outdoor Market Intelligence Service zur Verfügung. „Der Outdoor Market Intelligence Service ist ein mächtiges Werkzeug für die Industrie. Es hilft uns, das Kaufverhalten der Endkonsumenten besser zu verstehen und auch, welche Verkaufsstrategien tatsächlich funktionieren“, sagte Scott Nelson. Im Testmarkt Vereinigtes Königreich habe sich das Tool, das anonymisierte Daten von Händlern und Marken auswertet, bestens bewährt.

„Um den Outdoor Market Intelligence Service noch effektiver zu machen, brauchen wir mehr Unternehmen, die sich daran beteiligen und den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen, indem sie entweder einen Beitrag leisten oder ein Abonnement abschließen oder beides“, sagte Arne Strate. „Ich fordere jeden Einzelhändler oder jede Marke mit einer Einzelhandelsplattform auf, sich mit unserem Team in Verbindung zu setzen, wenn sie mehr darüber erfahren möchten.“

Spätestens nach diesen Worten sollte klar sein: Auch in den kommenden Jahren werden die EOG und die Outdoor-Branche Volldampf geben. Man darf sich schon jetzt auf die OutDoor by ISPO 2024 auf dem Messegelände in Riem freuen.