22.08.2017

Das sind die Wearables-Trends: „Neue Player erobern das Segment“

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Ob Fitness-Tracker, smarte Pflaster oder VR-Brillen: Der Markt für Wearables wird stetig größer. ISPO.com sprach mit einem Branchen-Insider über die Wearables-Trends 2017 für den Endnutzer.

Fitness-Tracker sind nur einer von vielen Anwendungsbereichen von Wearables.
Fitness-Tracker sind nur einer von vielen Anwendungsbereichen von Wearables.

Als Geschäftsführer von Wearables Technologies ist Christian Stammel einer absoluten Experten auf dem wachsenden Markt für Wearables. Im Interview mit ISPO.com spricht er über den aktuellen Entwicklungsstand, den neuen Fitnessband-Primus und Anwendungsbereiche der Zukunft für die tragbaren High-Tech-Helfer.

 

 

ISPO.com: Wearables haben Einzug in viele Bereiche des Sports Business gefunden. Geben Sie uns bitte einen Überblick, Herr Stammel: Wo stehen die Wearables derzeit in ihrer Entwicklung?
Christian Stammel:
Im Lebenszyklus befindet sich der Markt immer noch in einer frühen Phase, die großes Entwicklungspotential hat.

Was bedeutet das konkret?
Bereits 2016 wurden mehr als 150 Millionen Stück Wearables weltweit verkauft. Davon waren alleine mehr als 100 Millionen Smartwatches und Fitnessbänder dabei. In diesem Jahr wird der Markt weiterwachsen und gerade im höherpreisigen Smartwatch-Segment nochmals zulegen. Bei den Fitnessbändern ist bereits eine starke Konsolidierung zu sehen. 

Neue Marktplayer erobern das Segment. So wurde beispielsweise im 1. Quartal 2017 Apple von dem chinesischen Hersteller Xiaomi von Platz 1 der weltweiten Verkaufszahlen verdrängt.

 

Einer, der weiß wie sich der Wearable-Markt entwickelt: Christian Stammel ist CEO von Wearable Technologies.
Einer, der weiß wie sich der Wearable-Markt entwickelt: Christian Stammel ist CEO von Wearable Technologies.
Bildcredit:
WT

Mit welchen Technologien ist im Tracker- und Smartwatch-Bereich in der nahen Zukunft besonders zu rechnen?
Bei den Trackern sind die optischen Sensoren auf dem Vormarsch und werden noch genauere und neue Datenanalysen am Handgelenk zulassen. Hier sind die Entwicklungen nicht mehr weit von Blutdruckmessung oder auch Pulsoximeter-Messung direkt am Handgelenk entfernt.

Wann könnte das massentauglich werden?
Erste Produkte wird man hierzu wahrscheinlich bereits Ende des Jahres in den Läden bestaunen können. Die Datenanalyse wird immer schneller und konkreter und erlaubt auch immer bessere Prognosen. Somit werden Wearables in naher Zukunft auch sehr gute medizinische Präventionsgeräte.

Was werden konkrete medizinische Anwendungen sein?
Ein wichtiger Bereich werden sogenannte smarte Pflaster – also Elektronik, die direkt auf die Haut geklebt wird und dort für den Behandlungs- oder Monitoring-Zeitraum verbleibt. Das kann ein paar Tage oder sogar mehr als eine Woche sein.

 

 

Wo werden smarte Pflaster heute schon eingesetzt?
Die Hauptanwendungsgebiete sind in der Medizin bei der Behandlung von sogenannten NCDs als nicht übertragbaren Krankheiten wie Diabetes oder auch chronischen Schmerzen.  Aber selbst im Sport und Leistungssportbereich sind solche intelligenten Pflaster denkbar, da die Genauigkeit der Messergebnisse signifikant erhöht werden kann.  

Smarte Implantate beschäftigen schon jetzt die Menschen – auch, weil es Vorbehalte gegenüber der Technologie gibt. Wie ist hier der Stand?
Der Bereich der Implantate entwickelt sich deutlich langsamer, aber auch hier gibt es von der Kennzeichnung der Implantate bis hin zur Überwachung der Funktionen zahlreiche medizinische Anwendungen von denen aber die meisten noch in Zulassungsprozessen sind. 

 

 

Ein Sprung zur Unterhaltungsindustrie: Virtual Reality ist dank Playstation VR und Co. im Wohnzimmer angekommen, Augmented Reality scheint immer noch in Lauerstellung zu sein – wann werden sich diese Technologien vollends durchsetzen?
Die Unterscheidung in VR- und AR Technologien ist bei der Beschreibung des Marktstatus sehr wichtig. Gerade im AR Bereich passiert bereits sehr viel im Sportumfeld. Im VR Bereich sind die Hauptanwendungen im Gaming-Bereich zu sehen. Eine echte Massentechnologie wie etwa die Smartwatch wird sich im VR- und AR-Markt sicherlich nicht in Sportanwendungen zeigen.

In welche Richtung geht es stattdessen?
Im Gaming-Umfeld wird sowohl AR als auch VR sicherlich zu einer Massenbewegung werden. Gerade der professionelle Einsatz der Smart-Glass-Technologien hat großes Potential. Mit Technologien wie der Microsoft Hololens lassen sich komplett neue Anwendungsbereiche in der Wartung und Schulung realisieren. Auch am Point of Sale könnten sich hier Themen etablieren.

VIDEO: Wearables-Trends auf der ISPO MUNICH

 



Julian Galinski Autor: Julian Galinski