Seit 1984 hat sich das Unternehmen Action Sports durch den Vertrieb von Sport-, Lifestyle- und Outdoor-Marken im DACH-Raum sowie in Frankreich, Italien, Polen einen Namen gemacht. Zu den Handelspartnern der in Würselen bei Aachen ansässigen Firma zählen Intersport und Sport 2000 sowie zahlreiche Online-Shops. Kerngeschäft von Action Sports ist der Aufbau von Marken, das Brand Building.
Volker Mettke, seit 2009 Geschäftsführer von Action Sports und bis 2007 Commercial Director beim Schwimmartikelhersteller Speedo sprach bei ISPO.com über das Geschäft des Brand Buildings.
ISPO.com: Herr Mettke, was hat sich hinsichtlich des Markenaufbaus verändert? Ist das Markenimage grundsätzlich wichtiger geworden?
Volker Mettke: Die Markenbotschaften sind internationaler geworden. Durch Social Media werden die sogenannten Trendsetter sehr früh auf Trends und neue Marken aufmerksam. Das bedeutet aber auch im Umkehrschluss, dass man die Marken in allen Ländern ähnlich platzieren muss. Messen, Händler, Design-Kooperationen, Influencer und POS-Material müssen den gleichen Look and Feel vermitteln. Hierzu bedarf es einer sehr engen Zusammenarbeit mit den Marketing-Abteilungen der jeweiligen Marken.
Action Sports bezeichnet Brand Building als sein Kerngeschäft. Wie sind Sie aufgestellt, um den Markenaufbau bewerkstelligen zu können?
Wir verfügen über sechs Vertriebsorganisationen, die unterschiedliche Kanäle bedienen: Footwear, Sportswear, Outdoor, Luggage, Running/Triathlon und Haushalt. Wir haben eine Inhouse-Marketingabteilung und arbeiten mit PR-Agenturen und Influencern zusammen. Dank der Eurologistik GmbH, die zur gleichen Firmengruppe wie die Action Sports GmbH gehört, sind wir in der Lage alle logistischen Anforderungen unserer Lieferanten und Kunden zu erfüllen.
Sie haben vor Kurzem die US-amerikanische Outdoorsandalen-Marke Teva hinzugewonnen. Wie ist die Marke hierzulande positioniert, und wie wollen sie sie weiterentwickeln?
Teva hat uns Ende 2018 den Vertrieb für Deutschland und Österreich angeboten. Start der Zusammenarbeit ist die Sommer-Kollektion 2020. Teva ist „die Outdoor-Sandale“, und wir sind sehr stolz darauf, die Marke bekommen zu haben. Hierzulande ist sie hauptsächlich im Outdoor-, Sport- und Schuhhandel vertreten, aber Teva ist auch Fashion! Wir sehen in diesen Kanälen weiteres Wachstumspotenzial, vor allem im Lifestyle- und Modegeschäft. In diesen Vertriebskanälen sind wir schon mit anderen Marken zu Hause. Die Teva-Kollektion bietet so viel Auswahl, dass man über jeden Kanal ein passendes Sortiment anbieten kann.
Haben Sie spezielle Maßnahmen ergriffen für die Arbeit für Teva?
Wir haben ein separates Teva-Team aufgebaut mit Showrooms in Hamburg, Düsseldorf, München und Sindelfingen.
Sie haben das Thema Logistik, deren Durchführung zu Ihrem Leistungsportfolio gehört, schon angesprochen. Wie organisiert Action Sports die Abläufe?
Logistik ist in den letzten Jahren tatsächlich eine große Herausforderung geworden. Wir beziehen unsere Ware von den meisten Marken in Containern direkt ab Werk. Verschiffung, Einfuhr, Verzollung und von Großkunden geforderte Zusatzleistungen müssen geplant werden, damit die Liefertermine eingehalten werden. Um hierzu in der Lage zu sein, wurde vor einigen Jahren die Eurologistik GmbH gegründet. Sie verfügt mit ihrem 25.000 Quadratmeter großen Lager in Belgien über ausreichend Kapazität, sodass sie auch für Dritte tätig ist. Neben Action Sports sind auch anderen namhaften Marken Kunde der Eurologistik.
Welche Kriterien muss eine Marke erfüllen, um als Kunde für Action Sports infrage zu kommen?
Eine Marke passt zu Action Sports, wenn sie eine klare Zukunftsvision sowie einen USP hat und in einen unserer Vertriebskanäle passt. Wir sind in der Lage, den USP einer Marke herauszuarbeiten und sie am Markt zu platzieren. Außerdem lieben wir Produkte mit einer Story. Wenn die stimmt, die Marke und deren Mitarbeiter uns sympathisch sind, dann steht einer Zusammenarbeit nicht mehr viel im Weg.
Wie hat sich Action Sports im Laufe der Jahre entwickelt?
Action Sports ist in diesem Jahr 35 Jahre auf dem Markt und hat in dieser Zeit einige Marken aufgebaut. Manche von ihnen vielleicht zu gut. Denn sie haben sich nach zehn oder mehr Jahren entschlossen, eigene Niederlassungen in Deutschland aufzumachen. Das kann man als Kompliment auffassen, insofern man offenbar so gute Arbeit geleistet hat, dass es sich nun für die Marke lohnt, es selbst zu machen. Es hat aber auch dazu geführt, dass wir immer mehrere Marken parallel führen. Herschel Supply und Contigo sind mit zehn Jahren am längsten dabei.
Gibt es regelmäßiges Umsatzwachstum?
In den letzten Jahren konnte Action Sports seinen Umsatz stetig jährlich mit zweistelligen Wachstumsraten steigern. So konnten wir zum einen den Umsatz je Marke steigern, haben aber auch starke Marken wie Nike Swim und 2XU hinzubekommen. Während dieser Wachstumszeit haben wir großen Wert auf den Ausbau unserer IT- und Dateninfrastruktur gelegt, um auch in Zukunft konkurrenzfähig zu sein. Außerdem haben wir unsere Distribution auf mehrere Länder in Europa ausgeweitet.
Sehen Sie Potenzial für weiteres Wachstum?
Wir haben das Potenzial unseres bestehenden Markenportfolio noch nicht ausgereizt und werden dadurch in den nächsten Jahren weiter wachsen. Auch ist es ist nicht ausgeschlossen, dass wir eine weitere Marke aufnehmen, wenn sie das gewisse Etwas hat.
Aktuelle Marken von Action Sports: 2XU, Chippewa, Contigo, Fantasy Sandals, Funkita, Funky Trunks, Bass, Herschel Supply, High 5, Nike Swim, Teva, Tretorn
Frühere Marken von Action Sports: Björn Borg, Diesel Footwear, Levi’s, Calvin Klein, Oakley, O’Neill, Oxbow, Pepe Jeans
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