Esports wird immer prominenter in Deutschland. Nachdem die Anerkennung als Sport bereits im Koalitionsvertrag der deutschen Regierung verankert ist, beschäftigt sich mittlerweile auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) in einer Arbeitsgemeinschaft mit den Digitalsportlern. Esports als der größte Wachstumsmarkt im Sportbusiness fordert den klassischen Sport heraus.
Auch die vierte Auflage von ISPO Academy Connect befasst sich unter dem Motto „Esports auf dem Weg an die Spitze“ mit dem Thema. Am 26. April ist die Veranstaltungsreihe zu Gast im Campus M21 in München. Mit dabei sind fünf Experten, die mit fachlichen Vorträgen Einschätzungen zur Entwicklung in der Branche geben.
ISPO Academy Connect will sich dem Thema aus verschiedenen Blickwinkeln nähern. Daher ist etwa Niklas Timmermann als Redner am Campus M21, der Vize-Präsident des eSport-Bundes ESBD, dem deutschen Interessensverband zur Förderung von Esports.
Zudem spricht auch Tim Reichert, Chief Gaming Officer beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04. Reichert ist ehemaliger Profifußballer – er kennt also sowohl den „traditionellen“ als auch den digitalen Sport von innen und kann darüber informieren, wie sich die Fußballklubs bereits im Esports-Bereich aufgestellt haben. Schalke hat im Mai 2016 als einer der der ersten Fußballvereine überhaupt eine Esports-Abteilung eingerichtet. Die Schalker nehmen daher in Deutschland eine Vorreiterrolle ein. Michael Berchtold, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens eSportsReputation, spricht über die Spieler – und wie sie sich vermarkten.
Wie man von einem Esports-Event berichtet, weiß dagegen Stefan Zant von der ProSiebenSat.1 Sports GmbH, die die Spektakel auf ProSieben Maxx und ran.de überträgt. Caroline Pilz, Leiterin Product Placement und Fashion-Sponsoring bei Mercedes-Benz, gibt einen Einblick aus Sponsorensicht.
Fragen, die die Redner behandeln, dürften sein: Könnten bekannte Sportevents in Zukunft von packenden Esports-Wettkämpfen und viel Emotionalität eingeholt werden? Welche Eigenheiten, Möglichkeiten und Perspektiven bietet Esports? Welche Rolle spielen die Medien? Wie wird der Markt in Angriff genommen?
Dabei dürften sich auch Hinweise für den DOSB ergeben. Der arbeitet derzeit mit 20 Expertinnen und Experten aus Sportverbänden, Gamesbranche, Pädagogik, Recht, Wissenschaft und Jugendorganisationen an Empfehlungen zum Umgang mit Esports für den organisierten Sport in Deutschland.
„Wir haben unterschiedliche Perspektiven und konträre Sichtweisen von den Fachleuten gehört. Im Folgetreffen wollen wir uns mit Sportvereinen und Gamern austauschen, um Berührungspunkte und Trennendes in der Praxis zu ermitteln und gegenseitige Erwartungen zu klären“, sagt Veronika Rücker, Vorstandsvorsitzende des DOSB.
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