Es sind noch mehr als vier Jahre bis zu den Olympischen Winterspielen 2022 in Beijing, aber der Wintersport-Boom in China kennt bereits jetzt keine Grenzen.
Nachdem 2016 Chinas Regierung festsetzte, mindestens 240 neue Ski-Pisten im Land zu erschließen und die Zahl der Wintersportler von sechs auf 300 Millionen steigen soll, beschränkt sich der Sport nicht mehr nur auf den frostigen Nordosten des Riesenreichs. Auch im Umland der Hauptstadt Beijing gibt es mittlerweile zahlreiche, wenn auch künstlich beschneite, Ski-Gebiete.
Im Nordosten, wo das Wintersport-Herz Chinas schlägt, haben sie ganze sechs Monate im Jahr keine Probleme mit Schneemangel. Yabuli, Changbaishan und Harbin sind Institutionen, wenn es um Ski- und Snowboard-Sport geht.
Aber das Jahr hat eben zwölf Monate und was in China nicht passt, wird passend gemacht. Und da es Chinesen weder an Visionen noch am nötigen Kleingeld zu deren Umsetzung mangelt, eröffnete im Juli 2017 in Harbin die weltgrößte Indoor-Ski-Halle: das Wanda Indoor Ski and Winter Sports Resort.
Hinter dem Mega-Projekt steckt die Wanda Group, dessen Gründer Wang Jianlin nach Informationen des Forbes Magazins über ein Vermögen von 30,4 Milliarden Dollar verfügt.
Jianlin hält mit seinem Unternehmen 20 Prozent des Fußballklubs Atletico Madrid, besitzt dank des Kaufs der Sportmarketing Agentur Infront unter anderem die Übertragungsrechte der Fußball WM 2018 und 2022 und ist Besitzer der World Triathlon Corporation. Neben dem kleinen Auszug aus dem Sportportfolio ist die Wanda Group der weltgrößte Kinobetreiber und das weltgrößte private Bauunternehmen.
Es wundert also nicht, dass Jianlin nach seiner Entscheidung, mehr in Themenparks in China zu investieren, das Projekt in Harbin dementsprechend groß dimensioniert hat.
- Gesamtfläche: ca. 80.000 Quadratmeter
- Sechs Ski-Pisten – max. Länge 550 Meter, max. Breite 60 Meter
- Fassungsvermögen: 3.000 Personen
- Baukosten: 5.12 Milliarden Euro
- Bauzeit: 4 Jahre
- Neun Hotels
- Shopping Mall
- Indoor Eisfläche
- Kino
- Outdoor Themenpark
Das komplette Projekt soll über das Jahr rund 30.000 Menschen beschäftigen und katapultiert sich damit in Regionen, die den Vergleich mit Freizeitparks wie zum Beispiel Disney Land nicht scheuen müssen.
Für das erste Halbjahr rechnen die Betreiber mit rund 400.000 Besuchern, die zum Beispiel für das All-inclusive Packet mit Ausrüstung und Tagespass rund 62 Euro bezahlen müssen. Ein Drei-Stunden-Ticket gibt es bereits für 38 Euro.
Nur einen Rekord bricht das Wanda Indoor Ski and Winter Sports Resort nicht: den für die längste Strecke einer Indoor-Ski-Halle. Mit 550 Metern rangiert Harbin lediglich auf Platz 4 im internationalen Vergleich, den Spitzenrang belegt mit 640 Metern immer noch das Alpincenter in Bottrop, Deutschland.
Den Titel weltgrößtes Indoor-Ski-Resort wird Harbin aber nicht allzu lange für sich beanspruchen dürfen, denn die Konkurrenz schläft ja bekanntlich nicht. In Dubai ist für 2020 die Fertigstellung des Meydan One geplant, dass die Ausmaße des Wanda Indoor Ski and Winter Sports Resorts deutlich übertreffen soll und dessen längste Piste mit satten 1,2 Kilometer geplant ist.
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