Mega Trends Fall/Winter 26/27

Geschäftswelten gleichen zunehmend einem datengesteuerten Labyrinth – und es ist essenziell, Schritt zu halten. Besonders die neue EU-Richtlinie zu Ecodesign setzt klare Vorgaben zu Beschaffung, Recycling und dem Lebensende von Produkten. Wer nicht konform handelt, riskiert mehr als nur wirtschaftliche Einbußen. Aber keine Sorge: Die Branche ist auf gutem Weg, Transparenz und Rückverfolgbarkeit als Standard zu etablieren.

Transparenz ist besonders für die Sport- und Outdoor-Industrie entscheidend und bietet zahlreiche Vorteile. Sie unterscheidet uns nicht nur von anderen Textilbranchen, sondern erleichtert auch die Zertifizierung entlang der Lieferkette. Marken können Transparenz nutzen, um mit Konsument*innen zu interagieren – etwa durch Wiederverkaufsplattformen und Reparaturservices. Es wird immer wichtiger, Verantwortung für Produkte entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu übernehmen, bis hin zur Entsorgung.

Für Konsument*innen sollte Kommunikation einfach und emotional sein, ohne sie mit Informationen zu überfordern. Sie vertrauen darauf, dass ihre Marken das Richtige tun – also bleib dran. Reparatur- und Rücknahmesysteme sollten ausgebaut werden, um einfache, direkte Optionen anzubieten. Ziel ist es, dass Kund*innen ihre Kleidung schätzen und pflegen – wie wertvolle Schätze, die sich langfristig auszahlen.

Effiziente Produktion durch Common Sense:
Erneuerbare Energien, vertikal integrierte Produktionsketten, bessere Abwassermanagementsysteme und wiederverwendbare Abfälle führen zu nachhaltigen Fabrikstrukturen. Praktikable, ethische und langfristig sinnvolle Entscheidungen sind der Schlüssel zu einer nachhaltigen Industrie.

Die Kommunikation mit dem Verbraucher sollte einfach gehalten werden, um ihn nicht mit Informationen zu überhäufen. Die Verbraucher vertrauen ihren Marken und glauben, dass sie das Richtige tun, also sollten sie das auch weiterhin tun. Kommunizieren Sie durch emotionale Botschaften, aber halten Sie sie einfach. Reparatur- und Rücknahmesysteme müssen ausgebaut werden und einfache Möglichkeiten bieten, mit den Verbrauchern in Kontakt zu treten. Sie wollen, dass die Verbraucher ihre Kleidung wertschätzen und sie wie Schätze behandeln, wie Investitionen, die immer wieder zurückkommen; allein die einfache Information darüber, wie Kleidung gepflegt werden kann, um das Beste zu gewährleisten, wird ihnen helfen, besser zu kaufen und weniger zu kaufen.

Erneuerbare Energien, vertikale Produktionsstätten von der Faser bis zum Endprodukt, verbesserte Abwasserentsorgung und wiederverwertbare Abfälle führen zu effizienteren Fabriken und verantwortungsvollen Produktionen. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir langfristig denken, aber auch der gesunde Menschenverstand muss eine Rolle spielen. Mit "gesundem Menschenverstand" meinen wir, dass wir Entscheidungen treffen, die praktisch und ethisch vertretbar sind und die langfristigen Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft berücksichtigen.

Was einst als Disruptor galt, ist heute unverzichtbar: Digitalisierung. Mit ihrer Agilität und Effizienz revolutioniert sie die Branche – von Abfallreduzierung bis hin zu KI-gestützten Prozessen. Technologien wie Cloud-Ketten auf Industrieebene minimieren Überproduktion und Lagerüberschüsse signifikant.

Künstliche Intelligenz ist ein Wendepunkt, besonders wenn es um die mechanische Zerlegung von Textilien geht. Ihre Fähigkeit, verschiedene Fasern mit ultimativ hoher Präzision zu unterscheiden, ist bahnbrechend. 3D-generierte Muster revolutionieren die Lieferkette, da sie die Produktionsphasen zugänglich machen und von menschlichem Input gesteuert und angepasst werden können – ein Gamechanger für Effizienz und Nachhaltigkeit.

Ein DPP – also ein digitaler Produktpass – wird unverzichtbar. Der Name ist hier Programm: Der Pass dokumentiert die Geschichte eines Produkts, von seiner Herkunft bis hin zur Lebensgeschichte seiner Besitzer*innen. Besonders für den boomenden Markt für Gebrauchtwaren, der laut Statista bis 2026 ein globales Volumen von 100 Milliarden Dollar erreichen wird, ist das unschätzbar wertvoll. Marken könnten digitale Rücknahme- und Wiederverkaufsplattformen aufbauen – aber die Digitalisierung ist die Grundlage, um dies zu ermöglichen. Auch im B2C-Bereich gilt: Kommunikation muss klar und verständlich sein. Ein QR-Code könnte hier als etikettenfreie Lösung dienen, um auf Wunsch auf die Daten zugreifen zu können. Konsument*innen erwarten Transparenz, ohne von unnötigen Informationen überfordert zu werden.

Die Verbindung zu Konsument*innen wird zunehmend entscheidend. Von KI-gesteuerten Workout-Apps bis hin zu digitalen Personal Trainern: Die Nachfrage nach technologischen Lösungen in der Fitnessbranche boomt. Bewegung wird zur neuen Normalität – immer mit Smartphone in der Hand. In einer Welt, die zunehmend auf Omnichannel-Umgebungen setzt, ist es für Marken essenziell, die Verbindung zwischen Kund*innen und ihren Online-Käufen zu stärken. Die Digitalisierung ist dabei nicht nur ein Tool – sie wird zur Brücke zwischen physischer und digitaler Interaktion.

Zurück zum Menschlichen: Unsere primalen Bedürfnisse sind unverzichtbar – und Schutz steht an erster Stelle. Die Sport- und Outdoor-Branche brilliert mit Produkten, die in jeder Umgebung funktionieren. Doch es sind die finalen Schritte – Tragetests, Passform, Haptik – die den Unterschied machen.

Keine datenbasierte Kraft kann das menschliche Erlebnis ersetzen: das beruhigende Gefühl, das Outdoor-Produkte vermitteln, oder die Euphorie, die Bewegung und Natur schenken. Kreativität wird dabei immer wichtiger: Selbstentfaltung durch Kunst, Musik oder Tanz spiegelt sich auch im Retail wider, wo physische Erlebnisse („Phygital Experiences“) zunehmend gefragt sind.

Unser Überlebensinstinkt bleibt ein Anker, auch im 21. Jahrhundert. Sport- und Outdoor-Aktivitäten sind längst mehr als Freizeit – sie stehen für körperliche und mentale Gesundheit. Indem wir H2H-Kontakte fördern, tragen wir zu einem besseren Lebensstil bei. Online- und Offline-Communities verschmelzen, um Wachstum und Motivation zu fördern.