Awards/23.01.2016

Virtual-Reality-Fitnessgerät: virtueller Flug, realer Muskelkater

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Angeschnallt auf einem Metallschlitten, eine Virtual-Reality-Brille auf dem Kopf: das ist ICAROS. Der Brandnew Overall Winner 2016  soll die Revolution am Fitness-Markt werden und das für viele leidige Workout mit den deutlich beliebteren Videospielen verbinden. Für ISPO.com habe ich das Sportgerät ICAROS getestet – und nun mehr als einen nur virtuellen Muskelkater.

ISPO.com-Redakteur Florian Pertsch auf dem ICAROS
ISPO.com-Redakteur Florian Pertsch auf dem ICAROS

ICAROS ist ein futuristische Gestell aus glänzendem Metall, auf dem der Sportler/Videozocker/Pilot wie bei einer Playstation oder XBox seine Bahnen am virtuellen Himmel zieht, aber ganz nebenbei noch etwas für die Fitness. Denn er muss mit Muskelkraft steuern und lenken – und das ist ganz schön anstrengend, wie ich schnell erfahre.

 

Vor dem Abflug: ISPO.com-Redakteur Florian Pertsch mit Virtual Reality Brille und ICAROS
Vor dem Abflug: ISPO.com-Redakteur Florian Pertsch mit Virtual Reality Brille und ICAROS
Bildcredit:
Florian Pertsch

Zunächst einmal ist Trockenfliegen angesagt. Mit dem kleinen Plastikcontroller in der Hand, teste ich aus, wie sich meine Eingaben auf das Fluggerät ICAROS auswirken. Rauf, runter, ein paar Kurven und langsam erhöhe ich die Fluggeschwindigkeit. Läuft eigentlich alles wie am Schnürchen in der virtuellen Realität – aber noch stehe ich eben mit beiden Beinen auf dem Boden.

Herausforderung Virtual-Reality-Fitness

Doch dann geht es auf den ICAROS. Es ist der zweite Prototyp, der im Gegensatz zu Nummer drei noch keine Begrenzungen der Achsen hat. Was das bedeutet, lerne ich recht schnell.

Zunächst teste ich aus, wie ich das Gleichgewicht auf ICAROS halte. Sanfte Bewegung, sanfte Reaktion. Der Metall-Schlitten, auf dem ich bäuchlings gestreckt kniee, reagiert auf die kleinste Bewegung und überträgt die Aktion des Piloten über den Controller unmittelbar auf den Bildschirm der Virtual Reality Brille.

So weit, so gut. Doch nun zeigt der ICAROS sein wahres Gesicht. Hoch über dem virtuellen Gletscher versuche ich auf dem Sportgerät in einen sanften Sinkflug zu gehen, um den programmierten Canyon zu erreichen.

Mit der Virtual-Reality-Brille in den Sinkflug

Aus dem sanften Sinkflug wird aber ohne die Achsenbegrenzung ein halsbrecherischer Sturzflug, und statt elegantem Balanceakt hänge ich in Sekundenbruchteilen panisch kopfüber, das Gesicht knapp über dem Boden, im ICAROS fest und muss vom ICAROS-Erfinder Sebastian Scholl „gerettet“ werden.

 

Balance-Akt: ICAROS-Testflug von ISPO.com-Redakteur Florian Pertsch
Balance-Akt: ICAROS-Testflug von ISPO.com-Redakteur Florian Pertsch
Bildcredit:
Florian Pertsch

Bei den nächsten Versuchen lasse ich es dann etwas langsamer angehen und vermeide hektische Bewegungen. Nach gut zehn Minuten werden die Flugmanöver trotzdem immer ungenauer, und das hat nur einen Grund: mir geht schlicht und ergreifend die Kraft aus.

Von wegen virtueller Sport: Geschafft wie nach zwei Stunden im Fitnessstudio

Geschafft und verschwitzt wie nach zwei Stunden Fitnessstudio steige ich ab und muss zugeben, der virtuelle Flug hat sich wirklich echt angefühlt. Sollten Scholl und sein ICAROS-Team die geplanten Drohnen-Gegner und den Multiplayer-Modus ebenso gekonnt umsetzen wie ihre bisherige Arbeit, dann dürfte ICAROS vielen Menschen sehr viel Spaß machen.

Naja, zumindest bis zum nächsten Tag. Denn auch wenn die Abenteuer in der virtuellen Welt bestritten werden – der Muskelkater danach ist verdammt real und schmerzhaft.




Florian Pertsch Autor: Florian Pertsch