Was sind Implantables?
Implantate kennen wir bisher vor allem aus der Medizin. Herzschrittmacher oder Mini-Defibrillatoren gehören dazu, ebenso künstliche Gelenke oder Beinprothesen. Hinzu kommen RFID-Transponder, winzige Chips, die unter der Haut sitzen und von hier aus Daten sammeln und senden können. In den USA haben solche Chips vor 14 Jahren die erste Zulassung erhalten, neu ist die Sache also nicht.
Der Begriff Implantables wird allerdings etwas anders gebraucht. Hier handelt es sich immer um ein Stück implantierte Elektronik, die Strom benötigt und Daten transportiert. Die Brustprothese ist somit kein Implantable, der induktionsgeladene RFID-Chip dagegen schon.
Im Sport Business und im Bereich Lifestyle liegt es nahe, Implantables – wie schon Smart Clothes – als Teil und/oder Weiterentwicklung der Wearables zu betrachten. Vereinfacht gesagt: Wandert der Pulsmesser vom Handgelenk unter die Haut, wird er vom Wearable zum Implantable.
Welche Implantables gibt es?
Implantables spielen bisher vor allem – aber nicht nur – in der Medizin eine Rolle. Sie dienen hier vor allem einer Verbesserung der Organfunktion:
• Cochlea Implantate – übernehmen Funktionen des Innenohrs
• Herzschrittmacher – stabilisieren die Herzfrequenz
• Hirnschrittmacher – stimulieren bestimmte Hirnfunktionen
Erweitert man den Begriff auf medizinische Implantate, geht es zusätzlich um:
• die chirurgische Rekonstruktion oder Stabilisierung von Körperteilen (Stents in der Onkologie, Ersatz von Blutgefäßen, Versteifung bei Knochenbrüchen etc.)
• den Einsatz in der ästhetischen Medizin
Außerhalb des medizinischen Bereichs sind die Anwendungen beschränkt, aber es gibt sie. So hat die Hamburger Firma Digiwell auf der CeBIT 2016 in Hannover gezeigt, wie es praktisch geht. Willige konnten sich hier einen Chip implantieren lassen, ganz im Sinne des Firmenmottos „Upgrade your body“. Er ersetzt den Schlüssel oder steuert das Licht der Schreibtischlampe – je nachdem, welche Apps verknüpft werden. Fürs Boarding braucht es mit diesem Chip künftig wohl kein Handy-Ticket mehr und zur Authentifizierung im Fitnessstudio ist der Winzling wohl ebenfalls geeignet. Kurz gesagt: Umso intelligenter Häuser werden und umso mehr Vernetzungen es gibt, desto breiter sind die Einsatzmöglichkeiten.
Dem Sender „Pro7“ zufolge sind in Deutschland schon rund 50.000 Menschen mit solchen Chips ausgerüstet. In den USA, aus denen die Technik stammt, gibt es die sogenannte „Cyborgs“ schon seit Jahren.
Wohin geht es in Zukunft
Andreas Schreiber vom Deutschen Institut für Luft- und Raumfahrt bringt es im Kölner Stadt-Anzeiger auf folgende Formel: „Was ich in Sachen Wearables visionär finde, sind Implantables, implantierbare Geräte, zum Beispiel aus der Tele-Medizin. Diese Welt wird kommen – vielleicht nicht direkt nach den Wearables. Dazwischen könnten sich Sensor-tragende Materialien etablieren, die sich auf die Haut aufbringen lassen. Dinge, die man nicht mehr so stark bemerkt wie ein Armband. Das sehe ich als Trend: Geräte, die Teil des Körpers werden“.
Welche Geräte das sind? Gearbeitet wird an vielen Baustellen. Hier einige Beispiele:
• Sensoren im Körper sorgen dafür, dass die Haut Bilder wiedergibt und Knochen als Resonanzkörper für Töne fungieren. Auch digitale Tattoos sind denkbar.
• Sensoren messen verschiedene Körperwerte, zum Beispiel den Blutzuckerspiegel. Sie informieren automatisch den Patienten, den behandelnden Arzt oder auch den Notdienst.
• Die Geburtenkontrolle wird per Verhütungs-Chip geregelt. Die Hormonabgabe an die Frau erfolgt per Knopfdruck auf der Fernbedienung. (Vater dieser Idee ist Microsoft-Gründer Bill Gates)
• Ein Chip nutzt die Körperenergie zur Stromversorgung, zumindest der genutzten Implantables.
• Mini-Computer schwärmen durch den Körper und lokalisieren Krankheitsherde. Sie dienen zugleich dazu, Operationen durchzuführen, also zum Beispiel Krebszellen im Frühstadium zu zerstören.
• Chips sorgen dafür, dass Menschen überall identifiziert und geortet werden können. Zugleich ließe sich die Lebensfunktion überwachen. Interessant ist das nicht als Pass und „Stechuhr“ im Betrieb, sondern zum Beispiel auch für Armeen im Einsatz.
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